Ein Beitrag von AndreaZZ 18 10.12.2013
Am 7. November war es soweit: Der Kurznachrichtendienst Twitter ging an die Börse. Dieser Börsengang war der Zweite eines Social Media Unternehmens nach Facebook, im Mai 2012. Die Finanzwelt schaute gespannt nach New York, wo ab dem Morgen die ersten Twitter-Aktien gehandelt wurden. Der Ausgabepreis lag bei 26 Dollar und das Wertpapier ging bereits in den ersten Minuten durch die Decke. Der Kurs kletterte erst um 80% und dann sogar um 93% nach oben. Dadurch lag die Aktie zwischenzeitlich bei rund 50 Dollar. Am Nachmittag fiel der Kurs dann wieder leicht und schloss am Abend bei 44,90 Dollar. Derzeit bewegt sich der Wert der Aktie um die 50 Dollar Marke und liegt somit weit über dem Ausgabepreis. Das Unternehmen aus San Francisco ist somit aktuell knapp 27 Milliarden Dollar wert.
Für mich ist dieser Preis allerdings zu hoch. Ich glaube. man kann Twitteraktien die kommenden 2 Jahre noch günstiger erwerben. Die Notierung liegt im Moment bei dem 24-fachen der 2014er erwarteten Umsätze. Das ist mir zu hoch!
Prinzipiell ist die Stimmung an den Aktienmärkten grade sehr gut, der Dow Jones und der S&P500 notieren auf einem absoluten Rekordhoch und Twitter hat sich redlich bemüht, die Fehler des Social-Media-Giganten Facebook beim Börsengang nicht zu wiederholen. Zu diesem Zweck hat die NYSE zwei Wochen vor der IPO sogar einen Testdurchlauf simuliert
Auf den ersten Blick klingt diese anfängliche Entwicklung positiv, aber es bleibt abzuwarten, wie sich die Aktie des Social Media Dienstes weiterentwickelt. Bisher arbeitet Twitter unrentabel und es ist nicht sicher, ob der Nachrichtendienst es schafft, in Zukunft profitabel zu werden und zu bleiben. Analysten sind skeptisch, denn Twitter muss seine Profitabilität erst noch finden. Dies spiegelt sich in den Empfehlungen wider: Neun Kaufempfehlungen stehen sechs Verkaufsempfehlungen gegenüber. Zehn mal lautet das Rating für die Aktie „Halten“.
Das Potenzial des Nachrichtendienstes liegt in seiner Aktualität. Nutzer twittern häufig tagesaktuelle Geschehnisse und für Marketingexperten gilt es, einen Weg zu finden darauf zu reagieren und daraus Profit zu schlagen. Für Anleger ist aber Vorsicht geboten, solange diese Wege noch nicht etabliert sind. Der Hype um Twitter-Aktien erinnert stark an den Neuen Markt zur Jahrtausendwende, wo ein dot.com im Firmennamen Millionen Anleger zog, die das große Geschäft in neuen Technologien witterten. Die Blase ist geplatzt und die Kurse brachen um mehr als 90 Prozent ein.
Auch Facebook hat es kurz nach dem Börsenstart schwer getroffen. Nicht nur, dass zu Beginn des Handels an der Börse die Systeme des NASDAQ aufgrund der großen Nachfrage überfordert waren – der anfängliche Kurs von 38 Dollar halbierte sich zunächst. Erst im Juli 2013 hat die Aktie wieder den Ausgabekurs erreicht. Das besser laufende Werbegeschäft Facebooks sorgt für steigende Kurse und auch die Aussicht auf eine zukünftige Videowerbung kann die Kurse weiter steigen lassen.
Der Hype um die Twitteraktie und der steigende Kurs der Facebook-Wertpapiere beflügeln den ganzen Social-Media-Sektor.
Auch die Xing-Aktie befindet sich auf einem hohen Niveau, Tendenz steigend. Übernahmegerüchte haben den Handel angekurbelt, das Netzwerk gewinnt stetig an neuen Mitgliedern und die Analystenstimmen sind positiv. Im Vergleich zum US-amerikanischen Kontrahenten ist LinkedIn aber noch günstig bewertet. So wird Xing für 2014 ein KGV von 25 zugesprochen – LinkedIn ein KGV von 110.