Argumente

Gute Analyse zur  Nel ASA Wasserstoff-Aktie, würde ich ebenfalls so einschätzen, Aktie könnte noch weiter zurück kommen.

Ich selbst bin großer Fan von Aktien zu  E-Autos und Batterien, halte Windkraft und Solaraktien, allerdings sollte man sich sicherlich auch ein paar Wasserstoffaktien ins Depot legen, die Hydrogen-Aktien waren in den vergangenen 12 Monaten aber zu stark gehyped, so langsam kommen diese Papiere aber wieder in vernünftigere Bewertungszonen. Anleger die vor einigen Monaten einstiegen, müssen 505 Verluste verkraften, das schmerzt.

Ich persönlich beobachte die Plug-Power-Wasserstoff Aktie. Plug Power hat in wenigen Jahren den Umsatz von 100 auf jetzt prognostiziert 500 mio US pro Jahr steigern können. Das beeindruckt. Am Donnerstag  hat man erst 125 mio Quartalsumsatz bekannt gegeben, das lag deutlich über der Schätzung von 113 mio. USD.  Dennoch sind aktuell 14 Mrd Dollar immernoch eine sehr üppige Marktkapitalisierung der Aktie, d.h. man bezahlt aktuell 25mal den Jahresumsatz! Wäre schön, man könnte bei 20 USD Aktienkurs einsteigen. Dort war auch das Tief im Mai.

Trotz fallenden Aktienkurses seit Beginn des Jahres 2021 bewahrt man Ruhe und Richtung beim Osloer Anlagenbauer für Wasserstofftankstellen. Wie seine Konkurrenten am Markt ist auch Nel ASA als Pionier in einer Technologiesparte tätig in deren Schoß viel Hoffnung ruht. Der Aktienkurs des Konzerns dessen Geschäftsfeld die Herstellung, Speicherung und Distribution von Wasserstoff ist, fiel zum heutigen Stichtag gegenüber dem Vorjahr nur leicht, um 13%. Es scheint möglich, dass das Allzeithoch im Januar 2021 durch Euphorie statt durch nüchterne Analyse befeuert wurde. So sah im Dezember 2020 Fearnley Securities das Kursziel für den Wasserstofftankstellen Hersteller bei 19 norwegischen Kronen und bemängelte das Fehlen strategischer Partnerschaften
zum Gewinnen internationaler Großprojekte
. Mit einem vielversprechenden Auftragsbestand von umgerechnet 90 Millionen Euro sieht Nel ASA selbst seinen Kursrutsch in einer Marktkorrektur des US E-LKW-Herstellers Nikola begründet an dem es Beteiligungen hält. Als größter Hersteller von Elektrolyseuren der Welt unterhält Nel ASA Produktionsstätten in Norwegen, Dänemark und den USA und beliefert seit über 90 Jahren industrielle Kunden in über 80 Ländern. Der Pure-Player sieht den Grund für den sinkenden Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor allem in großen Investitionen begründet welche mit zusätlichen Kosten und Risiken verbunden sind, sowie in den Einschränkungen durch die staatlichen Pandemiemaßnahmen.

  • Mit dem Beitritt zum PosHYdon Projekt erhofft sich Nel ASA mittelfristig unter Beweis stellen zu können, dass “grüner” Wasserstoff und ein günstiger Wasserstoffpreis keine Widersprüche sein müssen. Das Konsortium, in welchem sich unter Anderem Eneco und Neptune Energy widerfinden möchte 13km vorm niederländischen Scheveningen eine Offshore Plattform betreiben. Dort sollen drei Energiequellen synergisch genutzt bzw. Wasserstoff erzeugt werden. Offshore Wind, Offshore Gas und Offshore Wasserstoff. Mit dem Projekt PosHYdon möchten Ingenieure Erkenntnisse aus solchen Offshore Plattformen erlangen mit denen man künftig erfolgreich große Offshore Produktionsstätten für “grünen” Wasserstoff schaffen kann.


  • Sei es für Offshore Kraftwerke mit Wasserstoffgeneratoren oder konventionelle Industriekraftwerke an Land; First Solar aus den USA kooperiert mit Nel ASA auf dem Gebiet der Steuerungstechnik. Durch den Einsatz eigens konzipierter SCADA Systeme wollen Nel und First Solar Netzwerkarchitekturen in ihren hybriden Systemen optimieren und Synergieeffekte
    bei der Wasserstoffproduktion möglichst verlustfrei nutzen. Auf diese Weise zielt nicht zuletzt Nel auf grüne Wasserstoffpreise unterhalb des aktuellen “grauen” Wasserstoffs.


  • Auch eine Partnerschaft aus dem Bereich der fossilen Energie soll Nel ASA in die Hände spielen. So verheißt der Wasserstofftankstellenbauer im April 2021 seine Zusammenarbeit mit dem norwegischen Erdölunternehmen Aibel. Von deren Expertise auf dem Gebiet groß angelegter Projekte in verschiedenen Industriesektoren erhofft sich Nel Fortschritte bei der Herstellung und Modularisierung eigener Anlagen.
Kapitalerhöhungen und Steuergelder als Retter in der Not?

  • Kapitalerhöhungen vermiesten vielen Anlegern 2020 und 2021 die Zahlen und verwässerten
    den Wert gehörig. Viele Investment Unternehmen die auf Nel noch nicht short gegangen sind taten dies zu Beginn des Jahres. Viele die bereits short waren, vergrößerten ihre Positionen. So sind Helikon Investment, Lone Pine Capital, Odey Asset Management uvm. zu beachtlichen Shortpositionen angewachsen die nunmehr fast 7% aller ausstehenden Nel Aktien ausmachen.

  • Vor dem Hintergrund, dass keine “grüne” Subvention der Welt die Gesetze der Physik und Chemie verändern kann sei ebenfalls gesagt, dass bis zur Umwandlung des Wasserstoffs in elektrischen Strom
    in einem entsprechenden Kraftwerk, einem LKW oder einem PKW überbordend viel Energie aufgewendet werden muss. So sind die Wirkungsgradverluste zum Betanken eines Akkumulators in einem Tesla im Vergleich zum Wasserstoffauto vernachlässigbar und außer eines Kraftwerks und
    Transformatoren wird nicht viel an Equipment benötigt. Sieht man sich jedoch das Erzeugen von Wasserstoff an, so muss man sich die Frage nach sinnvoll skalierten Projekten stellen, welche in einem tatsächlich (subventions-)freien Markt auf verhältnismäßig wenige Industriezweige beschränkt sein wird. So würde ich zu Vorsicht raten wenn es um die Einschätzung der Größe und Rentabilität eines künftigen Wasserstoff Marktes geht. Es wäre nicht der erste Fall bei dem vor allem hoffnungsfrohe Kleinanleger zum Spielball erfahrener Marketmaker werden.

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  ein Jahr
Wasserstoff-Aktien sollte man sich langfristig ins Depot legen!

Besprochene Aktien

Auch in diesen Argumenten enthalten

Nel ASA

Dieses norwegische Unternehmen entwickelt und produziert Lösungen zur Produktion, Speicherung und Distribution von Wasserstoff. Nel ist in diesem Zusammenhang weltweit an Projekten beteiligt.