Argumente

Für einen Brennstoffzelenwert sieht die Aktie gar nicht so teuer aus. Das Umsatzwachstum erscheint mir etwas schwach, das könnte aber in den Folgejahren zulegen. 63% EK-Quote klingt auch passabel.

Alles auf Grün? Entwicklungen...

  • „No internet, no power, no problem“ behauptet LiveView Technologies, ein Hersteller und Vertreiber von Überwachungs- und Kameratechnik. Der Betrieb, welcher sich für seine 24/7-Überwachungsangebote auf mobile Lösungen spezialisiert hat witterte eine Chance und verpasste SFC Energy den größten Auftrag in der Firmengeschichte der Bayern. Noch im Mai sprach man in Utah von einer möglichen Bestellung von 100 EFOY Modulen um Überwachungstrailer auszustatten. Die tatsächliche Bestellung von 600 solcher Einheiten beflügelt den Kurs bei SFC und zeigt Skeptikern der Technologie auf, dass bereits heute Wachstumsmärkte dieser Brennstoffzellentechnologie deutliche Nachfrage bescheren.

  • Die Toyota Tochter Tsusho übernimmt für SFC deren Produktvertrieb in Asien. Neben Exklusivverträgen für Thailand, die Philippinen und Vietnam könnte Tsusho auch für die Erschließung des chinesischen Marktes von Bedeutung sein. Die Partnerschaftserklärung vom November vergangenen Jahres liebäugelt außerdem hoffnungsvoll mit exklusiven Vertriebsrechten im Pazifikraum und hält durch ihren outsourcenden Charakter SFC den Rücken für das Kerngeschäft frei.

  • Mit 0,53% der Gesamtaktien hielt der Hedgefond Citadel im März 2021 einen veröffentlichungspflichtigen Anteil an Shortpositionen an SFC. Laut einiger Analysten war dies mitunter Grund für die allgemeine Skepsis gegenüber dem Papier. Die Position wurde mittlerweile auf 0,49% eingeschrumpft, womit einerseits die Bekanntmachungspflicht entfällt und andererseits der Euphorie lange Leine gelassen wird. Als Nicht-Technologieunternehmen im Small Cap Bereich ist SFC mittlerweile sogar im Gespräch um den Aufstieg in den SDAX.

    Ein Produkt, zwei Betriebsstoffe

    Der im Jahr 2000 gegründete und seit 2006 börsennotierte Hersteller von Brennstoffzellen brachte sich bis 2016 investitionsstark und verlustreich auf den heutigen Erfolgskurs. Positive Gewinnsteigerungen in 2018 sowie die Integration der erfolgreichen Sparten Leistungselektronik und Schaltnetzteile führten das Unternehmen zu seinen heutigen beiden Kerntechnologien: Direktmethanol und Wasserstoff. Neben privaten Anwendungen für Reisemobile und Boote bietet SFC Energy auch Stromversorgungslösungen und Brennstoffzellen für Industrie und Militär an. Durch den unmittelbaren Kontakt zum Endkunden positioniert sich das Unternehmen anders als reine Zulieferer-Konkurrenten näher am großen Privatgeschäft. In Kooperation mit dem kanadischen Brennstoffzellen-Stack Hersteller Ballard Power Systems sowie mit AdKor versorgt SFC Energy nunmehr die Telekommunikationsbranche in Deutschland mit Notstromlösungen für Mobilfunkstationen. Mit EFOY und EFOY Pro entwickelte SFC zwei Produktpaletten die sich mit Methanol (DMFC) bzw. Wasserstoff betreiben lassen und in verschiedenen Leistungsklassen und Konfigurationen angeboten werden. Mit einer lediglich 30 prozentigen Korrektur gegenüber dem Höchststand im Februar kam die Aktie des Konzerns wesentlich besser durch die Korrekturphase als die meisten Wettbewerber und konnte seitdem bereits zweimal an den Peak anknüpfen. Die Verbindlichkeiten der Bayern stehen sattem Eigenkapital gegenüber und die Auftragslage könnte dieser Tage kaum besser sein. Eine um 7,8 Prozentpunkte höhere EBITDA-Marge in Q1 2021 gegenüber dem Vorjahr unterstreichen zusammen mit kräftig gestiegenen Rohgewinnen (+18,3%) in beiden Sektoren (Clean Energy, sowie Clean Power Management) die positive Entwicklung des Unternehmens.

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    Besprochene Aktien

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