Die Aktie der kanadischen Cameco Corporation sollte ebenfalls einen Blick wert sein. Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um den aktuell größten börsennotierten Uranförderer, der Anteil an der gesamten weltweiten Produktion betrug 2019 9 Prozent. Der hohe Output lässt sich auch durch gut förderfähige Minen und die hohe Effizienz der Gesellschaft erklären. Derzeit benötigt Cameco zudem Investitionen, Ausstattung und Ausbau der Förderstätten sind auf einem guten Niveau. 2021 wird der Kapitalaufwand auf einen Korridor zwischen 130 und 155 Millionen kanadische Dollar beziffert, die Umsatzerwartung beläuft sich hingegen auf 1,35 Milliarden Dollar, die Profitabilität des Unternehmens sollte in der Folge profitieren.
Die Cameco Corporation verfügt über ein gutes Portfolio an Reserven. Allein der Wert für ausbaufähige und wirtschaftlich förderfähige Reserven beläuft sich auf 455 Millionen Pfund. Umgerechnet auf den aktuellen Spotpreis ergeben sich hierdurch Reserven mit einem Wert von 20 Milliarden US-Dollar. Dieser Umstand ist auch aus buchhalterischer Sicht interessant. Sofern die These standhält, dass die Atomenergie im kommenden Jahrzehnt wieder eine größere Rolle spielt und sich die Uranpreise entsprechend erhöhen, so wäre auch eine Anpassung der Bewertung der Reserven erforderlich. Im Falle höherer Preise könnten sich auch die weiteren, teils noch nicht genauer erforschten, Reserven von 600 Millionen Pfund als förderfähig erweisen.
Die langfristigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft belaufen sich auf aktuell lediglich 1 Milliarde kanadische Dollar, also etwa 75 Prozent eines Jahresumsatzes, die bekannten Reserven übersteigen den Wert der Schulden derzeit also um den Faktor 20.
So positiv sich die Investmentthese bisher darstellt, so gibt es auch Punkte, die ein Investment weniger attraktiv erscheinen lassen. Der geringe Kapitalaufwand lässt sich auch dadurch erklären, dass die Minen der Gesellschaft bereits seit Längerem laufen und fast vollständig ausgebaut sind. Hier liegt jedoch auch das mittelfristige Problem. Die wichtigsten Minen von Cameco, Cigar Lake, Inkai und McArthur River, befinden sich allesamt in späteren Lebensphasen. McArthur River wird derzeit umgebaut, die vorhandenen Bestände lassen sich jedoch schon teilweise nur noch zu erheblich höheren Kosten fördern. McArthur River verursachte zuletzt ein Minus im operativen Geschäft, die erwartete Lebensdauer von 23 Jahren dürfte in diesem Fall stark von der Uranpreis-Entwicklung abhängen.

Auch wegen der hohen Förderkosten verzeichnete die Gesellschaft im bisherigen Jahresverlauf einen Verlust von 42 Millionen US-Dollar (Umsatz: 649 Millionen). Die steigenden Spotpreise zum Jahresende sollten helfen, zeigen jedoch auf, dass sich Cameco in den kommenden Jahren um eine Erneuerung des eigenen Portfolios kümmern muss. Ein höheres Preisniveau, die gute finanzielle Lage und mögliche Verkäufe der großen Reserven sollten diese Maßnahmen ermöglichen, sollten Profitabilität und Gewinne jedoch in Mitleidenschaft ziehen.
Investoren könnten Cameco als Option für kurzfristige Preiseffekte am Uranmarkt nutzen oder eine langfristig angelegte Buy-and-Hold Strategie anvisieren. Im mittelfristigen Anlagehorizont ist das Potenzial dieser Aktie schwierig zu bewerten, hier könnten sich im Zuge des Konzernumbaus für aufmerksame und fachkundige Anleger jedoch günstige Einstiegsmöglichkeiten ergeben.
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