Argumente

Schon vor der Krise waren die Geschäftszahlen nicht die allerbesten. Doch Corona brachte die Reederei so richtig ins wirtschaftliche Wanken. Der Ertrag fiel in der Spitze auf nur noch 1,3 Milliarden$ ab, das Betriebsergebnis eroberte den defizitären Bereich. Optimistische Schätzungen gehen dennoch davon aus, dass das Unternehmen 2022 in der Lage sein wird, Gewinne zu schreiben.

Norwegian Cruise Lines eignet sich jedoch nur für diejenige Art von Anleger, die im schlimmsten Fall auch gut mit hohen Verlusten umzugehen weiß. Wirtschaftlich gesehen ist die Reederei sicherlich weit davon entfernt, wirklich solide dazustehen. 

Mit zwischenzeitlichen Einbußen in Höhe von rund 86% während der schlimmsten Phasen der Pandemie wurde die Royal Caribbean-Aktie von vielerlei Seite vermutlich bereits abgeschrieben. Doch sie hat sich bis heute ein großes Stück zurück gekämpft, wenngleich die Aussichten nach wie vor schwierig bleiben. Immerhin erwarten die Analysten in diesem Jahr wieder einen Gewinn pro Aktie sowie einen deutlichen Umsatzanstieg. 

Investoren, die mit dem Gedanken spielen, hier eventuell eine Position zu eröffnen, sollten sich im Vornherein allerdings der vergleichsweise hohen Volatilität bewusst werden. Zwischen 70$ und 77$ erscheint eine Anlage zumindest vertretbar. Längerfristig dürften die Schwankungen zudem recht gut kompensiert werden.

Mit 104 sich im Einsatz befindlichen Schiffen ist die Carnival Corporation die gegenwärtig flottenstärkste Reederei der Welt. Trotz dieses Status kam auch sie nicht um den Corona-Einbruch herum, wie die oben abgebildete Chart verdeutlicht.

In den vergangenen Monaten konnte die Aktie immer wieder einmal mit ordentlichen Sprüngen aufwarten, die sodann allerdings recht schnell wieder beseitigt wurden. Wie sich der Titel künftig entwickelt, wird im hohen Maße wohl von den Rahmenbedingungen abhängen. Einen ersten, aber vorsichtigen Einstieg könnten mutige Investoren zwischen 20$ und 23$ wagen.

Hat das Warten ein Ende?

Geht es beispielsweise nach Dänemarks führender Virologin Tyra Grove Krause, so könnte die Corona-Krise noch vor Erreichen des Sommers ab- und schließlich ausklingen. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf die starke Ausbreitung der Omikron-Variante, die zu einer Art Herdenimmunität führen könnte. 

Für den Tourismus- und insbesondere den Kreuzfahrtsektor wäre ein baldiges Ende natürlich ein Segen. Neben vielen anderen Branchen war es nämlich gerade diese, die in der Pandemie besonders litt und sogar auf staatliche Unterstützung angewiesen war.

Die Aktienkurse der betreffenden Unternehmen bekamen die missliche Lage mehr als deutlich zu spüren. Doch genau darin könnte nun - sofern sich Corona demnächst tatsächlich verabschieden sollte - eine gewaltige Chance schlummern. Die zahlreichen Frühbucherrabatte der unterschiedlichen Reedereien wurden bislang gut angenommen. Das Interesse am Reisen ist also nach wie vor da. Vielleicht sogar stärker als je zuvor. 

Wer sich in diesem Sektor ernsthaft Investmentmöglichkeiten ansehen möchte, sollte vor allem die folgenden fünf Kandidaten auf dem Schirm haben. 

  1. Carnival Corporation
  2. Lindblad Expeditions
  3. Norwegian Cruise Line
  4. Royal Caribbean Group
  5. TUI

Natürlich bedeutet eine Normalisierung der Reisebranche nicht automatisch, dass diese Aktien ohne Weiteres in die Höhe schießen werden. Langfristig erscheinen die Unternehmen allerdings attraktiv, weil sie insbesondere mit weitreichender Resilienz auch zu Krisenzeiten trumpfen konnten. 

     

    Keine Kommentare

    Bitte melden Sie sich an, um Kommentare hinzuzufügen