Mageres Wirtschaftswachstum trifft auf zügig ansteigende Unternehmensgewinne - eine optimale Kombination für Growth-Aktien, die von erfolgshungrigen Anlegern und deren Bestreben nach immer satteren Renditen zusätzlich nach oben getrieben werden.
In den zurückliegenden fünf Jahren war dies das vorherrschende Bild an den globalen Börsen. Doch die Zeiten ändern sich. Dramatisch und manchmal sogar schneller, als ein Investor dies anzuerkennen vermag. Spätestens Putins Invasion in die Ukraine hat die weltweiten Märkte endgültig aus dem Gleichgewicht gebracht, auch wenn dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr als eine kleine Delle im sonst stets so resilienten Kursverlauf der Börse werden wird. Trotzdem ist schon jetzt klar, dass die veränderten Umstände nicht zuletzt eine angepasste Sicht auf die Märkte erfordern.
Diese Abbildung des US-amerikanischen Finanzkonzerns Northern Trust zeigt eindrücklich die Outperformance von überwiegend technologielastigen Growth-Aktien gegenüber den von zyklischen Werten dominierten Value-Titeln über die letzten fünf Jahre. Eine Fortsetzung jener Entwicklung erscheint zum jetzigen Zeitpunkt allerdings unwahrscheinlich. Erwähnenswert sei noch, dass der europäische Markt prinzipiell stärker auf werthaltigen, das US-amerikanische Pendant dagegen auf wachstumsgetriebenen Aktien aufgebaut ist. Die prozentuale Verteilung der Branchenschwerpunkte beider Länder zeigt auch folgende Grafik, ebenfalls von Northern Trust veröffentlicht.
Was wird sich also wohl ändern? Es ist damit zu rechnen, dass Anleger vor dem Hintergrund der gegebenen geopolitischen Unsicherheiten hinsichtlich ihrer Risikobereitschaft ebenfalls einen Schritt zurücktreten. Weniger zinssensitive Value-Aktie dürften als Folge bevorzugt werden. Doch auch das ist lediglich als Momentaufnahme zu verstehen.
Keine Kommentare
Bitte melden Sie sich an, um Kommentare hinzuzufügen