Argumente

Wo gibt es was zu holen?

Corona hat in wunderbarer Art und Weise herausgefiltert, welche Branchen wirklich zukunftsträchtig sind. Im Umkehrschluss bedeutet dies für Anleger, dass ein besonderer Fokus genau hier nicht schaden könnte. Nachfolgend seien die wichtigsten Entwicklungen im Rückblick dargestellt.

Die Digitalisierung

Ohne sie wäre während der Pandemie wohl einiges ganz anders verlaufen und zwar nicht unbedingt besser. Kein Homeoffice, kein Homeschooling - und das in Zeiten, die vor allem soziale Distanz einforderte. Gut also, dass der Technologiefortschritt neue Möglichkeiten eröffnete. Dinge wie Online-Shopping, Video-Telefonie oder Food-Delivery bekamen einen zusätzlichen Boost, obwohl sie bereits davor schon auf der Überholspur waren. Auch ein Ende von Corona wird diese drei Bereiche wohl kaum ausbremsen. Mit den geeigneten Branchenvertretern lässt sich an der Börse sicherlich gutes Geld verdienen. Mittel- bis langfristig jedenfalls.

Vergessen werden darf im Zusammenhang der Digitalisierung allerdings auch nicht das, was im Hintergrund geschieht. Zu nennen sind insbesondere Big Data und Künstliche Intelligenz. Zwei Schlagwörter, die die Vorstellung der Zukunft kaum besser treffen könnten. Der Grad der Vernetzung zwischen den unterschiedlichsten Institutionen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach der Pandemie aufrechterhalten bleiben, wenn nicht sogar ausgebaut. 

Die Nachhaltigkeit

Mit Ausbruch der Corona-Krise und den damit einhergehenden Beschränkungen war nichts mehr wie vorher. Was kurz zuvor noch als undenkbar galt, war plötzlich greif- und spürbare Realität. Ganze Flugzeugflotten wurden quasi über Nacht nicht mehr gebraucht, riesige Kreuzfahrtschiffe lagen menschenleer in den Häfen und verursachten für die Reedereien horrende Kosten. Die Menschen besannen sich dagegen - irgendwo auch aus Zwang - auf das Regionale zurück. Globale Lieferketten funktionierten nicht mehr wie beabsichtigt und hoben damit ungewollt die Bedeutung lokaler Erzeugnisse hervor. Es dauerte nicht lange, da konnten die Rufe und Forderungen nach einer langfristig nachhaltigeren Transformation der Wirtschaft nicht mehr unterdrückt werden. 

Geplante Energie- und Klimainvestitionen, allen voran das 2-Billionen$-Projekt der US-Amerikaner, fallen ebenfalls unter diese Entwicklung. Es ist damit zu rechnen, dass Branchen, die sich aktiv für einen ökologischen Fußabdruck engagieren, Subventionen nie dagewesenen Ausmaßes erhalten. Ob man jedoch in Unternehmen investieren will, die in erster Linie vom Wohlwollen der Regierung abhängig sind, ist aber eine andere Frage.

Die Demografie

Es waren vor allem die Älteren, die Corona zu fürchten lernten. Die vergleichsweise hohen Todesraten zeigten nicht nur die Gefährlichkeit des Virus auf, sondern auch die Verletzlichkeit der gesamten Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die zusehends altert und die nach Lösungen förmlich schreit. Unternehmen, die sich dem komplexen Problem der demografischen Entwicklung annehmen und adäquate Lösungsansätze erarbeiten können, sind wohl deutlich besser aufgestellt als jene, die die Herausforderung völlig außer Acht lassen. Produkte und Dienstleistungen müssen mehr und mehr auf die Anforderungen alter Menschen zugeschnitten werden. Wer das kann oder schafft, sollte sich auf lange Sicht über entscheidende Wettbewerbsvorteile freuen dürfen. 

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