An der Börse geht es häufig um die ganz großen Deals. Wo lauert die nächste zukunftsträchtige Technologie, welches Unternehmen ist nah am alles entscheidenden Krebs-Medikament und wer gilt als Geheimkandidat für eine lukrative Übernahme. Bei so viel Ekstase geraten andere Dinge leicht in Vergessenheit. Wer genau hinsieht, findet die echten Gewinner aber gerade dort, wo der Trubel gerade nicht ist.
Wasser beispielsweise ist ein solcher Bereich. Es ist allgegenwärtig und somit alles andere als außergewöhnlich. Was ist daran also sonderlich spannend oder gar einer Investition würdig? Dazu muss man etwas weiter ausholen.
In den siebzig Jahren zwischen 1930 und 2000 verdreifachte sich die Weltbevölkerung, der damit einhergehende Anstieg beim Wasserverbrauch versechsfachte sich jedoch. Das zeigt eindringlich, dass der Pro-Kopf-Wasserverbrauch überproportional in die Höhe kletterte. Heute ist das übrigens noch immer so. Und auch die globale Bevölkerung nimmt in rasantem Tempo zu. Schon 2050 könnte unser Planet nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 9,7 Milliarden Menschen eine Heimat bieten. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass die Nachfrage nach Ressourcen und hier insbesondere nach der wichtigsten Ressource von allen - Wasser - enorm anziehen dürfte. Doch schon heute sorgt der Klimawandel in vielen Regionen der Erde dafür, dass nicht für alle genügend Wasser vorhanden ist.
Hier trifft also steigende Nachfrage auf begrenztes Angebot. Ein klarer Fall dafür, dass das Thema Wasser auch an der Börse an Bedeutung gewinnen könnte.
Wenn von dem möglichen Investmenttrend Wasser die Rede ist, meint man jedoch nicht eine Wette auf die Knappheit selbst, sondern vielmehr auf Technologien, die dieses Problem beheben können. Auf diese Art und Weise - durch eine Geldanlage in solche Technologien - kann jeder auch ein Stück weit verantwortungsbewusst investieren.
Einen besonderen Fokus kann man dabei beispielsweise auf die Landwirtschaft legen. Sie ist momentan für rund zwei Drittel des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich. Sollten es Firmen schaffen, in diesem Bereich durch technisches Know-How und ausgeklügelte Strategien für Einsparpotenziale zu sorgen, sollte dies in breiter Popularität und bestenfalls prall gefüllten Kassen münden.
Darüber hinaus gewinnen auch Anlagen, die Meerwasser in Süßwasser umwandeln, zusehends an Bedeutung. Dies lässt sich auf den Fakt zurückführen, dass die Wasserverteilung auf globaler Ebene sehr unausgeglichen ist. China beispielsweise verfügt lediglich über 5% der weltweiten Frischwasservorräte, beherbergt jedoch ein Fünftel der gesamten Weltbevölkerung.
Für wen sich dieser Trend logisch und spannend anhört, der sollte Ausschau nach den unterschiedlichsten Unternehmen halten, die mittelbar oder unmittelbar mit Wasser zu tun haben . Von Herstellern von Pumpen und Leitungen bis hin zu IT-Unternehmen, die sich mit Sensoren für Wasseranalysen befassen, ist das Spektrum äußerst weit gefasst.
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