Argumente

Der letzte Part dieser kleinen Serie wird nun weitere vier Unternehmen vorstellen, die für manchen Anleger womöglich von Bedeutung sein könnten. 

13. Albia Gruppe

Diese Firmengruppe ging 1998 aus der Fusion mehrerer kleiner Institute hervor, die bis dato knapp ein Vierteljahrhundert Erfahrung in der Branche sammeln konnten. Es ist derzeit eines der bedeutendsten Bestattungsunternehmen in Spanien und konnte im Jahr 2019 einen Gesamterlös in Höhe von immerhin 116,8 Millionen US-Dollar sowie einen Gewinn von 28,5 Millionen US-Dollar erzielen. Im Moment verwaltet die Albia Gruppe 126 Leichenhallen, 280 Bestattungsinstitute, 20 Friedhöfe sowie 36 Krematorien, die sich mehrheitlich in Spanien, teilweise aber auch in Argentinien befinden. Auf dem südamerikanischen Kontinent ist der Konzern über die Tochtergesellschaft namens FunArg vertreten. Zu den angebotenen Dienstleistungen der Albia Gruppe gehören insbesondere personalisierte Bestattungen, ökologische Optionen, Beratungs- und Finanzierungsdienstleistungen sowie Berater, die Fragen rund um Erbschaften oder Renten kostenlos beantworten. Weiterhin ist dieses Unternehmen als Investor bei Blumenkunst- sowie Marmorverarbeitungsfirmen engagiert.

14. Ahorn AG

Die in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin ansässige Ahorn AG ist das Unternehmen, welches innerhalb der deutschen Landesgrenzen die meisten Bestattungen organisiert und durchführt. Als Holding und mit mittlerweile über fünfzig verschiedenen Marken ist sie an insgesamt 250 Standorten und mit 200 Kooperationspartnern für ihre Kunden verfügbar. Die Ahorn AG ist eine 100%ige Tochter der IDEAL Beteiligungen AG Gruppe, die wiederum eine Lebens-, Sach- und Unfallversicherung ist. In den vergangenen fünf Jahren konnte ein langsames, aber solides Wachstum verzeichnet werden. Im Jahr 2019 standen exemplarisch 116,5 Millionen US-Dollar an Umsatz und 29,3 Millionen US-Dollar als Rohertrag unterm Strich.

15. Tear Corporation

Die Hauptstrategie dieses in Japan angesiedelten Unternehmens besteht vor allem darin, billiger (rund 30%) als seine direkte Konkurrenz zu sein. Nicht sonderlich innovativ also. Zwar führte die Corona-Pandemie im Allgemeinen zu kleineren Bestattungsfeiern und geringeren Catering-Umsätzen. Dennoch schaffte es die Tear Corporation zwischen September 2019 und September 2020 einen passablen Erlös von mehr als 115 Millionen US-Dollar auszuweisen. Das Unternehmen ist vornehmlich in der japanischen Präfektur Aichi sowie den dort umliegenden Regionen tätig. Darüber hinaus ist die Firma auch an der Durchführung von Zeremonien in Privatkrankenhäusern beteiligt und betreibt Tempel sowie buddhistische Gedenk- und Trauerfeiern. Der Großteil der Unternehmenskunden tritt dem sogenannten TEAR Club, einem Prepaid-System bei. Nach Zahlung eines gewissen Anfangsbetrages erhalten die Klienten bestimmte Bestattungsleistungen sowie Rabatte oder ausgewählte Dienstleistungen bei Partnerunternehmen. Die TEAR Corporation verfügt des Weiteren über eine eigene Franchise-Abteilung. 

16. Funespana

Diese Gesellschaft bietet ihre Dienstleistungen in Spanien über ein Netzwerk von insgesamt 104 Bestattungsunternehmen, 157 Leichenhallen, 25 Krematorien, 24 Friedhöfen sowie 740 Mitarbeitenden an. Jährlich werden an die 64000 Beerdigungen durchgeführt, die in etwa 43% des Gesamtumsatzes ausmachen. Zuletzt konnten auch die Erlöse aus den Verbrennungsdienstleistungen gesteigert werden, die nun für knapp 15% der Umsätze verantwortlich sind. Trotz allem sehen die Zahlen mit Einnahmen von etwa 43 Millionen Euro im Jahr 2019 noch recht moderat aus. Hier ist also durchaus Luft nach oben. 

Im ersten Teil dieser kleinen "Vorstellungsrunde" wurden bereits fünf namhafte Unternehmen dieser etwas speziellen Branche eingeführt. Der zweite Teil der Serie ergänzt die Liste nun und präsentiert zusätzliche interessante Firmen.

6. Dignity PLC

Diese Bestattungsfirma mit Stammsitz in Sutton Coldfield ist eine der größten ihrer Art auf dem britischen Markt. Zur Dignity PLC gehören gegenwärtig etwa 720 kleine Institute sowie 46 Krematorien, die auf das ganze Land verteilt sind. Damit deckt das Unternehmen ungefähr 12,3% aller Bestattungsdienstleistungen und 9,8% der Einäscherungsdienste Großbritanniens ab. Im Jahr 2019 konnten Gesamterlöse in Höhe von etwa 338,9 Millionen US-Dollar erzielt werden. Davon blieb am Ende ein Nettogewinn von über 177,2 Millionen US-Dollar über. Insgesamt ist die Bestattungssparte mit circa 70% das mit großem Abstand wichtigste Geschäftssegment der Dignity PLC. Erwähnenswert ist zudem der Bestattungsplan-Service, bei dem das Unternehmen mit deutlich über einer halben Millionen aktiven Kunden eine durchaus starke Marktpräsenz hat.

7. StoneMor Partners L.P.

Dieser Konzern rangiert mit seinem umfassenden Netz von Bestattungsunternehmen und Friedhöfen auf Platz zwei des US-amerikanischen Marktes und ist für seine Klienten momentan an 397 Standorten in 26 verschiedenen Bundesstaaten plus Puerto Rico verfügbar. Im dritten Quartal 2020 beliefen sich die Unternehmenseinnahmen laut Bilanz auf 76,9 Millionen US-Dollar, was einer Zunahme von 3,7 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dazuzusagen ist allerdings, dass sich die Erlöse in den vergangenen neun Monaten schlechter entwickelten als im Jahr zuvor. Nachdem die Geschäfte einige Jahre lang stagnierten, entschloss sich Stonemor Partners L.P. vor kurzem dazu, seine Aktivitäten an der US-Westküste aufzugeben und damit auch sämtliche Vermögensgegenstände in Washington sowie Oregon zu veräußern. Alle verbleibenden Standorte in Kalifornien wurden ebenfalls verkauft. Mit diesem Schritt wolle das Management die Rentabilität und Effizienz steigern, so Joe Redling, seinerseits CEO des Konzerns. Insgesamt erzielte das Veräußerungsprogramm einen Nettogewinn von 57 Millionen US-Dollar und diente nicht zuletzt dem Schuldenabbau. Künftig wolle man weitere Vermögenswerte in Einzeltransaktionen abstoßen.

8. Carriage Services

Rund 183 Bestattungsunternehmen in 29 Staaten sowie 11 Friedhöfe in 11 Staaten gehören zum Portfolio von Carriage Services. Das Unternehmen bietet nicht nur die üblichen Dienstleistungen sowie den Verkauf von Särgen und Urnen an, sondern unterhält des Weiteren auch Trusts mit Bestattungsinstituten und Friedhöfen.  Dank eines anhaltenden Wachstumstrends konnte Carriage Services im Jahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 274,1 Millionen US-Dollar und fast 80 Millionen US-Dollar Bruttogewinn auszeichnen. An der Börse zeigte sich die Aktie zuletzt recht stabil im Bereich von 50$ je Anteil, konnte gleichzeitig jedoch nicht durch auffallend positive Entwicklungen von sich reden machen.

9. Fu Shou Yuan International Group

Hauptsitz im chinesischen Shanghai, Umsatz von mehr als 283 Millionen US-Dollar - das ist die Fu Shou Yuan Group, einer der weltweit größten Bestattungsunternehmen. Der Konzern ist in 30 Städten sowie 18 Provinzen tätig, die allesamt direkt von der chinesischen Zentralregierung abhängig sind. Im Jahr 2013 wagte die Fu Shou Yuan International Group in Hongkong ihr Börsendebüt und zählt laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes zu den einhundert besten an chinesischen Börsen notierten Unternehmen. Die Gesellschaft ist in drei Segmente aufgegliedert. Dabei kümmert sich die Abteilung Bestattungsdienste um den Verkauf von Grundstücken und die Erbringung von Friedhofspflegediensten. Die Sparte Bestattungsunternehmen wiederum hat zur Aufgabe, Bestattungen vorzubereiten sowie die sich anschließenden Trauerfeiern zu organisieren. Das Segment Ancillary Services hingegen ist für die Produktion, den Verkauf sowie die Wartung von Einäscherungsmaschinen verantwortlich und bietet zudem Gartengestaltungsdienstleistungen an. Über ihre zahlreichen Tochtergesellschaften ist die Fu Shou Yuan International Group überdies an Investitionen in landwirtschaftliche Produkte tätig. 

10. Nirvana Asia Group

Im Jahr 2019 konnte diese Firma bereits einen Erlös von fast 200 Millionen US-Dollar erzielen, wovon knapp ein Viertel als Bruttogewinn einbehalten wurde. Die Nirvana Asia Group gehört mittlerweile zu den bedeutendsten Bestattungsunternehmen innerhalb Asiens. Zu ihrem Portfolio gehören beispielsweise 14 Friedhöfe, 14 Kolumbarien, zwei Bestattungsinstitute und sechs Krematorien, die sich allesamt vor allem in Thailand, Indonesien und Malaysia befinden. Zusehends ist aber zu beobachten, dass die Firma in Länder wie China, Singapur und Vietnam expandiert. Durch ihr starkes Netzwerk von 21 Marken mit insgesamt mehr als 16000 autorisierten Agenten zielt die Nirvana Asia Group strategisch auf das Premiumsegment des Bestattungsmarktes ab. Zum derzeitigen Dienstleistungsangebot gehören unter anderem das Brahma-Palast-Kolumbarium, welches die Asche von Verstorbenen in einem luxuriösen Ambiente mit hohen Decken, schönen Gravuren sowie eleganten Wandmalereien beherbergt. 

11. San Holdings

San Holdings zählt zu Japans führenden Bestattungsinstituten. Ursprünglich als Holding gegründet, führt sie heute rund 10000 Beerdigungen jährlich durch, beschäftigt etwa 315 Bestattungsunternehmer und verfügt zudem über 71 eigenständige Bestattungsunternehmen. Im Geschäftsjahr zwischen März 2019 und März 2020 nahm San Holdings 205 Millionen US-Dollar ein und konnte einen Gewinn in Höhe von 44 Millionen US-Dollar ausweisen. Aktuell expandiert das Unternehmen mit mehreren Geschäften in den Großraum Tokio sowie in das sogenannte Kinki-Gebiet. Im Jahr 1994 ging Koeisha, aus dem schließlich San Holdings wurde, an die Börse. Die bisher dort erzielte Performance, sofern man die gesamte Historie betrachtet, lässt jedoch zu wünschen übrig. Gleichzeitig gewann San Holdings in den zurückliegenden fünf Jahren zumindest 80% an Wert. Eine Besonderheit des Unternehmens bilden die Dienstleistungen. Unter anderem wird eine neuartige Einbalsamierungstechnik angewandt, die als "Emberming" bekannt ist. Es umfasst das Desinfizieren, Sterilisieren, Wiederherstellen und Auftragen von Make-Up auf dem Körper eines Verstorbenen, um ihn quasi lebendig aussehen zu lassen. Diese Behandlung wird gegenwärtig von lediglich 23 japanischen Unternehmen angeboten.

12. Mémora Group

Die Mémora Gruppe besitzt insgesamt 130 Bestattungsunternehmen, 129 Leichenhallen, 26 Krematorien, 23 Friedhöfe und beschäftigt mehr als 1250 Fachleute. Außerdem gehören ihr 85% von Serveis Funeraris de Barcelona und ist auch in Portugal einer der wichtigsten Vertreter der Bestattungsindustrie. In Elvas, Figueira da Foz und in Cascais leistete die Mémora Gruppe Pionierarbeit beim Bau der dortigen ersten Leichenhallen und Krematorien. In den zurückliegenden fünf Jahren durfte sich das Unternehmen über ein stetiges Wachstum freuen. Im Jahr 2017 erwarb der Hauptaktionär des französischen Unternehmens OGF, Ontario Teachers' Pension Plan, den Großteil der Anteile des Bestattungsinstitutes. Im Zuge der Corona-Pandemie rief die Mémora Gruppe die Aktion namens "In Arboriam" ins Leben. Hierbei geht es darum, für jede im Jahr 2020 durchgeführte Dienstleistung einen physischen Baum als Hommage an die Verstorbenen zu pflanzen. Ziel ist es schließlich, einen ganzen Wald zu erschaffen, um Verstorbene sowie deren Angehörige zu huldigen. 

Welche Player dominieren diese Branche, die von vielen instinktiv vermieden wird? Die nachfolgende Auflistung soll Klarheit schaffen. Im Vornherein sei dazugesagt, dass die führenden Unternehmen bislang ein anhaltendes Wachstum verzeichnen konnten und mehrheitlich auch die Auswirkungen der Covid-Pandemie gut überstanden. Auf dieser Karte sind die jeweiligen Gesellschaften mitsamt ihrer jüngsten Umsätze ebenfalls abgebildet.

1. Service Corporation International

Dieser Konzern führt gegenwärtig das Ranking der weltgrößten Bestattungsunternehmen an und hat dazu gegenüber dem nächstkommenden Konkurrenten bereits einigen Abstand. Der nordamerikanische Riese mit Stammsitz in Texas ist mittlerweile die Mutter von rund 1900 kleineren Bestattungsinstituten, die sich über 45 US-Bundesstaaten sowie weitere 8 kanadische Provinzen erstrecken. Bekannt ist Service Corporation International vor allem aufgrund der zahlreichen Marken wie Dignity Memorial, Advantage oder Funeraria del Angel, wobei sich letzterer insbesondere an die hispanische Bevölkerung richtet. Zum Tätigkeitsbereich von Service Corporation International gehört zudem die Verwaltung tausender Friedhöfe. Im Jahr 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von mehr als 3,23 Milliarden US-Dollar, wovon etwa 762 Millionen US-Dollar als Gewinn ausgezeichnet wurden. Die Bruttomarge lag mit 23,5% deutlich über der sämtlicher Mitbewerber.

2. OGF

Hierbei handelt es sich um den Marktführer der französischen Bestattungslandschaft. Der Umsatz von etwa 580 Millionen Euro kann sich zwar sicherlich sehen lassen. Im direkten Vergleich mit Service International Corporation fällt jedoch schnell auf, um welche Größenunterschiede es sich bereits handelt. OGF verfügt ein umfangreiches Netzwerk an Agenturen, die wiederum unter verschiedenen Namen firmieren. Die bekanntesten davon dürften PFG, Roblot oder Henri de Borniol sein. Die jüngsten Daten legen offen, dass OGF knapp 110000 Beerdigungen jährlich organisierte, wozu weitere 72000 Einäscherungen dazukommen. Zum Firmenportfolio gehören außerdem je zwei Produktionsstätten sowie zwei Friedhöfe. Das französische Unternehmen fertigt etwa 130000 Särge pro anno.

3. Matthews International

Seit nunmehr 170 Jahren existiert Matthews International, das sich inzwischen zu einem der größten Vertreter des Bestattungsmarktes hochgearbeitet hat. An mehr als 250 Standorten weltweit sind knapp 11000 Personen beschäftigt. Im Corona-Jahr 2020 überstieg der Erlös erstmals die Marke von 670 Millionen US-Dollar. Rund 154,3 Millionen US-Dollar wurden in den Büchern als Gewinn ausgewiesen, wodurch sich eine Bruttomarge von grob 23% ergibt. Erwähnenswert hier ist die Tatsache, dass Matthews Internation der bedeutendste Anbieter von Kuper- und Granitdenkmälern in den Vereinigten Staaten ist. Dieses Geschäftsfeld ist für das Unternehmen mit einem Anteil von 75% des Umsatzes zudem das mit Abstand wichtigste. Eines der bekanntesten Werke, die auf Matthews International zurückgeht, ist sicherlich die Bronzestatue des Elvis Presley Memorial. Ferner engagiert sich der Konzern in der Entwicklung, dem Bau sowie dem Design von Familienmausoleen, Glasfrontnischen und Gärten, in denen die Asche der Verstorbenen untergebracht werden kann. Ein Segment des Unternehmens, nämlich Matthews Environmental Solutions, konzentriert sich unter anderem auf technologisch fortgeschrittene Verbrennungsanlagen, die die Umwandlung von Abfällen in Energie und Emmissionskontrollsysteme perfektioniert hat. 

4. InvoCare

Auch auf dem australischen Kontinent gibt es einen Konzern, der einen Großteil der dortigen Bestattungsinstitute unter einem Dach vereinigt - InvoCare. Das Unternehmen verfügt im Übrigen auch in Neuseeland sowie in Singapur über vereinzelte Niederlassungen. Insgesamt waren zuletzt 270 kleine Bestattungsfirmen und weitere 16 Friedhöfe sowie Krematorien unter dem Namen InvoCare gelistet. Der Jahresumsatz von etwa einer halben Milliarde US-Dollar wird von 1800 Mitarbeitenden erwirtschaftet. Eine Besonderheit an InvoCare ist sicherlich White Lady Funeral, eine Firma, die ausschließlich von Frauen betrieben wird und an ihren weißen Uniformen sowie der entsprechenden Fahrzeugflotte leicht erkennbar ist.

5. Co-operative Group Limited

Der Name mag etwas sperrig klingen, daher ist häufig auch einfach nur die Abkürzung Co-op zu hören. Sie ist die größte Verbrauchergenossenschaft Großbritanniens und umfasst von Versicherungen, Rechts- und Bestattungsberatung bis hin zu E-Pharmazie quasi alles, was man sich unter Dienstleistungen vorstellen kann. Die Gesellschaft wurde bereits im Jahr 1844 gegründet und konnte sich mit großem Erfolg bis heute halten. Aktuell bietet sie mehr als 63000 Menschen einen Arbeitsplatz an knapp 3700 Standorten. Der Umsatz konnte in den vergangenen Jahren zwar nur leicht, dafür aber stetig gesteigert werden. Die Bruttomarge von fast 27% im Jahr 2020 sieht attraktiv aus. Ein Teil des zuletzt ausgewiesenen Bruttogewinns von über 104 Millionen US-Dollar wird an die aktiven Aktionäre ausgeschüttet. Sieht man sich nun noch die konkreten Bestattungsdienste an, lässt sich sagen, dass hierzu vor allem die Beratung von Familien, einschließlich der Planung, Finanzierung und Durchführung der Beerdigung dazugehören. Etwas ungewöhnlicher dagegen dürfte sein, dass Co-op darüber hinaus einen Support-Service anbietet, der zum Beispiel Ratschläge zum Schreiben einer Grabrede beinhaltet und Tipps zur passenden Kleidung auf einer Beerdigung liefert. Im Zuge der Pandemie wurden erstmals virtuelle Gedenkfeiern eingeführt, gleichwohl sich dies sicherlich noch ziemlich ungewöhnlich anhört. 

Die Menschen hierzulande und in den meisten anderen Industrienationen werden immer älter. Ein Trend, der mittlerweile die gesamte Bevölkerung erfasst und in demografischer Hinsicht durchaus auch für Probleme sorgt. Trotzdem ist für jeden irgendwann einmal Schluss. Bestattungsunternehmen sind es dann, die sich der letzten Reise annehmen und die Hinterbliebenen professionell versorgen.

Aufgrund des eingangs erwähnten Alterungsprozesses ist in den nächsten Jahren mit vermehrten Todesfällen zu rechnen, die schließlich den jeweiligen Instituten prall gefüllte Auftragsbücher bescheren könnten. Während in Deutschland jedoch zumeist kleine und regionale Bestatter dominieren, sieht die Sache in den USA gänzlich anders aus.

Mit inzwischen fast 20000 Beschäftigten ist beispielsweise Service Corporation International nach eigener Aussage Nordamerikas führender Anbieter für alles, was mit dem Tod und damit einhergehenden Dienstleistungen zu tun hat. In den vergangenen Jahren wuchs die Einflussnahme der Texaner durch stetige Akquisitionen kontinuierlich an. Letztere wurden zuletzt allerdings immer teurer, da sich ein regelrechter Übernahmewettlauf herausbildete. 

Weitere große Vertreter innerhalb der Branche sind Carriage Services, Stewart oder Stonemor. Sie sind es, die den nordamerikanischen Bestattungsmarkt hauptsächlich unter sich aufteilen. Einige der angesprochenen Unternehmen operieren nicht mehr nur in ihrer Heimat, sondern haben teils sogar schon die internationale Expansion gewagt. 

Kristallisierten sich die Aktien von Service International Corporation und Co in den 1990er Jahren eher als morbides Investment heraus, erfreuen sie sich seit einigen Jahren unter Anlegern großer Beliebtheit. Das zeigt unter anderem die Entwicklung der Carriage Services-Aktie, die vor allem nach dem ersten, durch Corona verursachten Einbruch, an Fahrt gewann. 

Einen Trend müssen die Institute bei aller Euphorie allerdings im Hinterkopf behalten. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Einäscherung. Diese wiederum bringt den Firmen jedoch weniger Umsätze ein. Doch auch hier ist ein positiver Punkt hervorzuheben. Verbrennungen sind wesentlich günstiger - sowohl für die Hinterbliebenen als auch für die Bestatter selbst -, wodurch die Gewinnmargen ansteigen. 

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