Argumente

Einiges spricht dafür!

Morgan Stanley geht außerdem davon aus, dass allein der Sektor des Satelliten-Breitbands etwa die Hälfte des erwarteten Wachstums der weltweiten Raumfahrtwirtschaft ausmachen könnte, in besonders bullischen Szenarien sogar um die 70%. Der Start solcher Satelliten, die Breitband-Internetdienste anbieten, so die Einschätzung der Analysten, wird dazu beitragen, der explodierenden Nachfrage nach Daten mit sinkenden Kosten zu begegnen.

Die größte Chance wird hinsichtlich der Satelliten vermutlich darin liegen, den unter- und unversorgten Teilen der Welt Internetzugang zu ermöglichen. Doch nicht nur die bislang vom Internet abgeschnittenen Gegenden würden von zusätzlichen Satelliten im All profitieren, sind sich die Experten derweil sicher. Schließlich könnte in den nächsten Jahren auch die Nachfrage nach Bandbreite von autonomen Autos, dem Internet der Dinge, künstlicher Intelligenz oder virtueller Realität steigen. 

Ein weiterer Trend sollte überdies dazu beitragen, dass künftig mehr Satelliten ins All transportiert werden: Die sinkenden Kosten für Raketen. Mittlerweile sind die Kosten für den Start eines Satelliten von etwa 200 Millionen US-Dollar über wiederverwendbare Raketen auf circa 60 Millionen US-Dollar gesunken. Sollte diese Entwicklung tatsächlich anhalten, ist in einigen Jahren nicht auszuschließen, dass sich die Kosten auf bis zu fünf Millionen US-Dollar reduziert haben werden.

Trotzdem offenbart ein Blick auf eine Vielzahl von mit dem All verbundenen Aktien, dass sich diese in den zurückliegenden Monaten und teils auch Jahren alles andere als profitabel entwickelt haben. Wer sich für diese Branche interessiert, muss sich demnach vor allem mit den einzelnen Unternehmen selbst auseinandersetzen und deren Chancen sowie Risiken sorgfältig gegeneinander abwägen. 

Einiges spricht dafür!

Vor mehr als einem ganzen halben Jahrhundert hat Neil Armstrong als erster Mensch überhaupt seine Fußabdrücke auf dem Mond hinterlassen. Damals konzentrierte sich die Weltraumforschung vor allem auf bemannte Missionen in der erdnahen Umlaufbahn, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen. Inzwischen hat sich die Sicht auf die Dinge jedoch drastisch verändert. Ein hohes Maß an privater Finanzierung, technologischer Fortschritt sowie das steigende Interesse der Öffentlichkeit könnten das All schon in naher Zukunft beispielsweise zu einem neuen Touristen-Hotspot machen, gleichwohl dies aktuell dann doch noch schwer vorstellbar ist.

Die jüngsten Weltraumforschungsbemühungen wurden insbesondere von einer Hand voll privater Unternehmen vorangetrieben. Sinkende Kosten sorgen jedoch dafür, dass auch das Interesse des öffentlichen Sektors beziehungsweise von Regierungen in den kommenden Jahren wieder zunehmen könnte. Das All bietet immerhin eine Menge Möglichkeiten, auch für Branchen, die einem in diesem Zusammenhang möglicherweise nicht sofort in den Sinn kommen mögen.

In den zurückliegenden Jahren waren es vor allem die ehrgeizigen Projekte von Private-Equity-Investoren, die sprichwörtlich nach den Sternen griffen. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump sorgte im Dezember 2019 jedoch für Aufsehen, als seine Regierung den National Defense Authorization Act unterzeichnete und damit ein US-Weltraumkommando einschließlich einer Space Operations Force sowie einer Space Development Agency einrichtete. Dieser Schritt kam in erster Linie der heimischen Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie zugute, die sich über staatliche Subventionen freuen durfte. Eine weitere erwähnenswerte Entwicklung war der bemannte Flug der NASA zur ISS im Mai 2020, der mit einer kommerziell entwickelten US-Rakete durchgeführt wurde. Das Ereignis stellte zudem das erste seiner Art seit dem Einstellen des Shuttle-Programms im Jahre 2011 dar und ist ebenso ein wichtiger Meilenstein für die Beziehung zwischen privaten Unternehmen und der US-Regierung im Weltraumbereich gewesen.

Was potenzielle Investoren, die sich für das All als Anlagethema im Allgemeinen interessieren, jedoch viel wichtiger sein dürfte, sind konkrete Zahlen und Fakten, die den Eindruck, dass die Branche tatsächlich an Fahrt gewinnt, verifizieren und untermauern können. Die US-Investmentbank Morgan Stanley schätzt beispielsweise, dass die globale Raumfahrtindustrie bis ins Jahr 2040 einen Umsatz von rund einer Billion US-Dollar im Vergleich zu den momentanen 350 Milliarden US-Dollar machen könnte. Das dort prognostizierte Wachstum dürfte nach Einschätzung der Experten zudem einen Einfluss auch auf andere Branchen wie zum Beispiel IT-Hardware oder Telekommunikation haben. Kurz- bis mittelfristig sehen die Aktienanalysten von Morgan Stanley das größte Potenzial mit Blick auf den Weltraum allerdings beim Satelliten-Breitband-Internetzugang. Ausgehend vom Jahr 2015 stellt die nachfolgende Abbildung die Prognosen der Profis nochmals anschaulich dar. 


 

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