Fünf potenziell lukrative Unternehmen aus der Raumfahrtbranche wurden gestern bereits vorgestellt. Doch damit noch nicht genug. Es gibt immerhin weitere Namen, die künftig womöglich häufiger zu hören sein werden. Nachfolgend soll sie ein kurzes Profil jeweils beschreiben, damit jeder eigenständig entscheiden kann, ob sie einer tiefgreifenderen Untersuchung würdig sind oder nicht.
#6 ABL Raumfahrtsysteme
Das im Jahre 2017 gegründete ABL Space Systems hat ein transportables Startsystemmodell entwickelt, das eine Rakete überall dort, wo sich ein flaches Betonstück befindet, ins All schicken kann. Die eigen entwickelten Raketen des Unternehmens sowie ihre Bodenstationen können über Schiffscontainer bewegt werden und erfordern pro Start lediglich fünf Betreiber. ABL plant den Start seiner ersten Rakete, der RS1, noch in diesem Jahr und hat sich darüber hinaus eine Liste wichtiger Startvereinbarungen für die nächsten fünf Jahre gesichert. Ein solcher Vertrag besteht beispielsweise mit Amazon, das bis Ende 2022 plant, zwei Prototyp-Satelliten für seine Breitbandkonstellation Project Kuiper an Bord von ABL-Raketen in den Weltraum zu schicken.
#7 Astroscale
Dieses japanische Start-Up ist führend in der orbitalen Nachhaltigkeitsarbeit. Erst im November des vergangenen Jahres debütierte es mit einem neuen universellen Docking-Gerät, welches für die Befestigung an Satelliten entwickelt wurde, um ihnen dabei zu helfen, am Ende ihrer jeweiligen Missionen aufgefangen zu werden. Das beschriebene Gerät, das mit dem Ziel konzipiert wurde, sämtlichen Satelliten der niedrigen Erdumlaufbahn zur Verfügung stehen zu können, enthält eine standardisierte Schnittstelle, die entweder mit magnetischen oder robotischen Erfassungsmechanismen betrieben werden kann. Die neueste Technologie von Astroscale ist außerdem eine Weiterentwicklung der bisherigen End-of-Life Dienste für Satelliten. Bis heute konnte das Unternehmen etwa 300 Millionen US-Dollar einsammeln, ein Großteil davon stammt aus der letzten Finanzierungsrunde aus dem November 2021.
#8 Rocket Lab
Im Dezember enthüllte Rocket Lab seine Pläne für Neutron, eine mittelgroße und wiederverwendbare Trägerrakete. Neutron soll mit einem branchenweit neuartigen Design arbeiten, wobei die zweite Stufe der Rakete in der ersten gekapselt ist. Die erste Stufe wird sich schließlich öffnen, um die zweite Rakete freizusetzen. Nach SpaceX's Falcon 9 betreibt Rocket Lab das mittlerweile am zweithäufigsten verwendete US-Weltraumstartsystem. Im letzten Jahr konnten insgesamt 23 erfolgreiche Flüge durchgeführt werden. Nun möchte man schon bald einen sogenannten Booster in der Luft mit einem Hubschrauber fangen.
#9 GHGSat
GHGSat, ein Start-Up aus Kanada, behauptet, die weltweit einzige Satellitenflotte zu betreiben, die Treibhausgasemissionen aus dem Weltraum erkennen und den konkreten Emissionsort bestimmen kann. Im vergangenen Jahr beispielsweise entdeckte GHGSat große Methanlecks von Deponien in der Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka, sowie in der spanischen Metropole Madrid. Aktuell hat das Unternehmen drei aktive Satelliten im Orbit und plant, diese Anzahl bis zum Ende des Jahres auf zehn kommerziell betriebene Satelliten zu erhöhen.
#10 Totum Labs
Mit seinem neuartigen Doppler Multichannel Spread Spectrum hat Totum Labs einen globalen Tracking-Chip eingeführt, der alles auf der Welt überwachen kann, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Im September schloss das Unternehmen den Indoor-Betrieb seiner Tracking-Lösung final ab und erreichte erstmals die Kommunikation zwischen seinem eigenen Satelliten in der niedrigen Erdumlaufbahn sowie einem Bürogebäude in San Diego. Mit seiner Kombination aus weltweiter Satellitenreichweite und Indoor-Abdeckung bietet Totum Labs eine einzigartige Konnektivitätslösung für die Überwachung von Lieferketten, den Transport, der Landwirtschaft sowie weiterer Märkte. Mittlerweile konnte die Firma mehr als zwei Millionen Vorbestellungen verbuchen.
In jedem Fall gilt es zu beachten, dass es sich bei den hier vorgestellten Unternehmen zumeist um Start-Ups handelt, die am Markt noch nicht wirklich Fuß gefasst haben und dementsprechend risikoreich sind. Dennoch hören sich einige Ideen und Konzepte durchaus vielversprechend an, weshalb es sich lohnen könnte, Totum Labs, Astroscale und Co im Auge zu behalten.
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