Argumente

Drei bedeutende Hotels!

Am Ende ist für den Anleger vor allem interessant, in welche Unternehmen einer Branche er investieren kann. Aufgelistet sind deshalb nun drei Hotels, die zumindest aus Sicht der Chart schlechter hätten performen können und künftig möglicherweise noch einiges an Potenzial versprechen. 

Sieht so die Zukunft aus?

Technologische Innovationen, veränderte Kundenanforderungen und ständig neue Wettbewerbsbedrohungen treiben Hotels dazu, jedem Gast bei jedem Besuch immer persönlichere und individuell zugeschnittene Erlebnisse zu bieten. 

Hotels befinden sich gegenwärtig in einer Zeit bedeutender Entwicklungen und Chancen. Von Online-Reisebüros bis hin zu der zunehmenden Kommerzialisierung der Hotels stellen Veränderungen in der Reise- und Gastgewerbebranche eine derartige Herausforderung dar, die verlangt, über die eigene Markenidentität hinauszugehen sowie die Verbindungen zu den Reisenden zu erweitern und zu vertiefen. Die nachfolgenden fünf sogenannten Integratortypen, die von Deloitte entwickelt wurden, zeigen Möglichkeiten auf, wie in Zukunft Hotelmarken und damit verbundene Dienstleistungen verbessert werden können, um auch den gestiegenen Ansprüchen des Klientels Rechnung zu tragen. 

# Kurator: Ein Integrator von Erfahrungen

Der Kurator kümmert sich um externe Partnerschaften, um die Gastfreundschaft frisch zu halten. Als Kurator können Hotels zudem eine Vielzahl an Umgebungen bieten, die die Stimmung und Denkweise der Gäste unterstützen.

# Matchmaker: Ein Integrator von Menschen

Der Matchmaker stellt sich die Gäste so vor, dass sie eine gleichberechtigte Rolle beim Aufbau persönlicher Verbindungen zur Hotelmarke und zwischen den Gästen spielen. Ein Matchmaker erweitert und intensiviert die Beziehungen zu den Kunden, indem er eine regelrechte Kultur um die Marke erschafft und es außerdem ermöglicht, die Marke durch das Netzwerk der jeweiligen Gäste zu definieren. Matchmaker nutzen die aktuellen Stärken der Hotels, wie zum Beispiel Platz oder Gastfreundschaft, um ein überzeugendes Netzwerk von Klienten aufzubauen, die wiederum mehr Geschäft anziehen.

# Nachbar: Ein Integrator von Kulturen

Der Nachbar integriert ein Hotel in die Gemeinde und bindet zudem die Einheimischen mit ein. Der Nachbar lässt auch globale Marken mit lokalen Kulturen verschmelzen, was jedoch eine Anpassung an den Kontext bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines allgemeinen Markenerlebnisses- und services erfordert. 

# Architekt: Ein Integrator von Räumen

Der Architekt denkt Räume neu. Anstatt ein einzelnes Gebäude an einem einzigen Ort für einen einzigen Zweck zu bedienen, maximiert der Architekt Raum und Ressourcen, um über diesen Tellerrand hinauszublicken. Er integriert Mehrzweckräume innerhalb und außerhalb des einzelnen Hotels, um den Gästen ein völlig neues Maß an Flexibilität zu bieten und gleichzeitig neue Kunden zu bedienen. 

# Choreograf: Ein Integrator von Prozessen

Der Choreograf konzentriert sich auf alles andere als physischen Raum und Immobilienvermögen. Er ist vielmehr der virtuelle Concierge und Logistik-Guru, der Dienstleistungen und Unternehmen einführt, die schließlich als Knotenpunkt der Reisebranche fungieren. Dem Geschäftsreisenden soll derweil ein bequemes und nahtloses Erlebnis geboten werden. 

Resilienz gestärkt!

Nach dem Krisenjahr 2020 erlebte die Hotellerie in 2021 eine leichte Erholung, die sich auch in dieser Saison trotz hoher Inflation sowie operativer Hürden fortsetzen dürfte. 

Der globale Ausblick

Im letzten Jahr betrug das weltweite Transaktionsvolumen innerhalb des Hotelsektors insgesamt 66,8 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von knapp 131% im Vergleich zu 2020 bedeutete. Die Vereinigten Staaten waren dabei mit rund 60% der Gesamtsumme die mit Abstand wichtigste Region für die Branche. Alles in allem explodierten die Umsatzzahlen in den USA um 269% gegenüber 2020 und lagen auch 32% über der Aktivität aus 2019, dem Jahr vor dem Corona-Ausbruch. 

Auffallend ist jedoch, dass der Anstieg der Nachfrage sehr ungleichmäßig verlief. Besonders hohe Zuwachsraten konnte der Markt für Luxusreisen verzeichnen, der 17% über dem Vorkrisen-Niveau lag. Des Weiteren waren und sind Hotels für Städtetrips beliebt, deren Buchungszahlen bislang allerdings unter denen von 2019 verharren. Mit Hinsicht auf die Hotelbranche ist darüber hinaus erwähnenswert, dass zuletzt vor allem Investitionen seitens Private-Equity-Gruppen zunahmen, die im Jahr 2021 circa 25,4 Milliarden US-Dollar mehr in Ressorts steckten als noch 2020. Nach Ansicht von Gilda Perez-Alvarado, seines Zeichens Global CEO von JLL Hotels & Hospitality, sorgt der unersättliche Appetit der Verbraucher auf Reisen, Erlebnisse und Gastfreundschaft gepaart mit einer relativ gedämpften Versorgungspipeline in den wichtigsten Gateway-Märkten für großartige Investitionsmöglichkeiten in den Hotel-Sektor. Für das Jahr 2022 seien insbesondere folgende Trends zu berücksichtigen.

- Die Anleger werden ihre Gelder vor allem auf diejenigen Märkte konzentrieren, die ihr Profil seit der Pandemie geschärft haben. Somit dürften Reiseziele, die ihren Wettbewerbsvorteil ausgebaut haben, auf erhebliches Interesse der Investoren stoßen. Beispiele hierfür sind mit Miami, Berlin oder den Malediven zu nennen.

- Hoteliers sehen sich nach wie vor mit viel Gegenwind konfrontiert, der aus verschiedenen Faktoren resultiert und die operativen Margen bedrohen könnte. Unter anderem werden Fachkräftemangel, Lieferkettenprobleme sowie der sich verschärfende Inflationsdruck für Herausforderungen in der Erreichung der ausgegebenen Ziele sorgen und nicht zuletzt dem Gewinnwachstum Steine in den Weg legen.

- Das Engagement der Branche für Nachhaltigkeit kann zu höheren Vermögenswerten, niedrigeren Betriebskosten und einer steigenden Verbrauchernachfrage führen. Derweil hat Impact Investing gute Chancen, der weltgrößte Vermögenswachstumssektor zu werden, da institutionelle Anleger zusehends an Unternehmen mit einem klaren Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Ökologie interessiert sind. 

- Die Verwischung der Immobiliensektoren beschleunigt das Wachstum alternativer Unterkünfte in allen Regionen. Der sogenannte Co-Living-Sektor verzeichnet ein bemerkenswertes Wachstum und entwickelt sich inzwischen zu einer populären alternativen Unterkunftsart in APAC sowie EMEA. In den USA gibt es eine Entstehung neuer Unterkunftsdisruptoren, die flexible Räume verwalten und mieten und gleichzeitig die Standards auf Hotelniveau einhalten. 

Der Hotelmarkt erholt sich insgesamt schneller als von vielerlei Seite erwartet. Covid-19 hatte jedoch auch Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten. Künftig werden sich Hoteliers noch stärker als bisher an das Umfeld anpassen und attraktive Arbeitsbedingungen schaffen müssen, die die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Belegschaft in den Vordergrund rückt. Darüber hinaus sollten sich auch Hotels mittel- bis langfristig ernsthafte Gedanken über ihren gegenwärtigen Co2-Abdruck machen und eventuell sogar auf technologiegestützte Lösungen zurückgreifen. 

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