Um diese kleine Serie an Rüstungskonzernen abzuschließen, darf ein alteingesessenes Unternehmen selbstverständlich nicht fehlen - General Dynamics. Immerhin besteht die Firma seit mehreren Jahrzehnten und ist mit seinen mehr als 100000 Beschäftigten sicherlich ein ebenbürtiges Schwergewicht zu Konkurrenten wie beispielsweise Lockheed Martin oder Raytheon Technologies. Zunächst soll ein Blick auf den Kursverlauf der Aktie, anschließend auf die jüngsten Quartalszahlen und am Ende auf wichtige Neuigkeiten hinsichtlich der Geschäftstätigkeit geworfen werden.
General Dynamics Corp US3695501086
Über die Performance der vergangenen Jahre dürfen sich die Aktionäre von General Dynamics definitiv nicht beschweren. Immerhin legte der Titel in den letzten zwölf Monaten rund 38% an Wert zu und durchbrachen dabei Ende Februar diesen Jahres auch die 200€-Marke. Natürlich wirkte der Kriegsausbruch in der Ukraine auch für General Dynamics und dessen Unternehmensaktie als eine Art Beschleuniger. Der insgesamte positive Trend bestand jedoch schon zuvor. Gleichzeitig sei angemerkt, dass es die Papiere in den unmittelbar zurückliegenden Wochen ebenfalls mit Problemen zu tun bekommen haben. Langsam aber sicher flachte die Aufwärtsfahrt ab, sodass sich die Anleger erstmals seit längerer Zeit im vergangenen Monat mit leichten Verlusten zufriedengeben mussten. Dass es inzwischen etwas schwieriger als noch vor wenigen Monaten läuft, dürfte in gewissermaßen ebenfalls mit der weltwirtschaftlich angespannten Lage und den tendenziell eher zurückhaltenden Investoren zusammenhängen, die die Gelder zuletzt etwas zurückhielten.
Von Interesse, insbesondere für fundamental ausgerichtete Anleger, sind sicherlich auch die jüngsten Quartalszahlen. Diese veröffentlichte General Dynamics am 27.April. Als wichtigste Kennziffern seien dabei die nachfolgenden herauszustellen.
Der Konzern setzte in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022 bei einem Umsatz von 9,4 Milliarden US-Dollar insgesamt 730 Millionen US-Dollar an Nettogewinn um. Das verwässerte EPS stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,2% auf nunmehr 2,61$ an. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit erreichte einen Wert von knapp zwei Milliarden US-Dollar, während der Auftragsbestand in der Luft- und Raumfahrt so hoch wie seit einem ganzen Jahrzehnt nicht mehr war. CEO Phebe N. Novakovic zeigte sich angesichts der Ergebnisse zufrieden und beteuerte, dass die einzelnen Verteidigungssegmente über alle Portfolios hinweg solide Leistungen zeigten. Der Auftragsbestand konnte das fünfte Quartal in Folge zulegen, angetrieben durch die starke Nachfrage nach Gulfstream. All diese Faktoren erhöhten am Ende ebenfalls die Margen der Unternehmensgruppe, was wiederum die Investoren in besonderem Maße erfreuen dürfte. Zu den Zahlungsströmen von General Dynamics im betrachteten Zeitraum sei zu sagen, dass insgesamt 141 Millionen US-Dollar an Kapitalausgaben aufgewendet wurden, 330 Millionen US-Dollar in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückflossen und weitere 294 Millionen US-Dollar für den Rückkauf eigener Anteile eingesetzt wurden. Unterm Strich schloss General Dynamics das Quartal damit mit Barmitteln und Äquivalenten in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar. Unternehmensweit blieb die Auftragslage das gesamte Quartal über stark. Der gesamte Auftragsbestand betrug in der entsprechenden Periode etwa 87,2 Milliarden US-Dollar. Wer genaue Infos über die Aufschlüsselung der Bestellungen hinsichtlich der jeweiligen Konzernsegmente benötigt, sollte hierzu die Investor Relations Seite von General Dynamics aufsuchen und dort nach den jüngsten Finanzergebnissen suchen.
Weitere nennenswerte Ergebnisse sind zum Beispiel mit den Umsätzen zu nennen, die sich im direkten Vergleich mit 2021 nur marginal verändert haben. So liegt die Differenz gerade einmal bei drei Millionen$. Ebenfalls kaum eine Änderung festzustellen ist bei den operativen Kosten und Aufwendungen. Das EBIT stieg immerhin um einen halben Prozentpunkt an, während die Nettoeinnahmen sogar ein Plus von 3,1% verzeichnen konnten. Für das EPS bedeutet dies am Ende eine Erhöhung von mehr als 5,2% im Jahre 2022.
Auffällig ist jedoch der 8%ige Rückgang der Erträge im Segment "Combat Systems", was einem absoluten Rückgang von 145 Millionen US-Dollar entspricht. Auf der Umsatzseite konnte dagegen am stärksten der Teilbereich "Marine Systems" mit einem Plus von 6,8% zulegen. Vom Geschäftsjahresende am 31.12 bis zum Ablauf des ersten Quartals 2022 legten die liquiden Mittel des General Dynamic Konzerns von 1603 Millionen$ auf nunmehr 2907 Millionen$ zu. Insbesondere dieser Posten sorgte dafür, dass sich am Ende auch die kurzfristigen Vermögenswerte des Unternehmens erhöhten. Für die Investoren, vor allem die langfristigen, dürfte auch der Umstand, dass sich die langfristigen Schulden nur minimal erhöht haben, erfreulich sein. Die "Capital Expenditures" stiegen von 134 Millionen US-Dollar auf 141 Millionen US-Dollar an, die gezahlten Dividenden steigerten sich ebenfalls von 315 Millionen$ auf 330 Millionen$ und das Aktienrückkaufprogramm verlangsamte sich deutlich. Erwarb General Dynamics im ersten Quartal 2021 noch eigene Anteile mit einem Volumen von 759 Millionen$, so sank dieser Wert zuletzt merklich auf nur noch 294 Millionen$. Im Vergleich zum 31.12 des Vorjahres waren sogar etwas mehr Aktien im Umlauf. Den Buchwert je Aktie gibt der Konzern selbst mit 64,87$ an, was etwas weniger als zum Geschäftsjahresende 2021 ist. Interessant ist ebenfalls, dass die Nettosteuerzahlungen deutlich zurückgingen und der freie Cashflow ebenfalls in die Höhe schoss. Sämtliche detaillierte Infos finden Anleger im Report zum ersten Quartal 2022.
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