Argumente

Noch immer nicht am Ende!

Nun fehlt unter anderem noch ein kurzer, zusammenfassender Blick auf die Bilanz sowie schließlich die Cashflowrechnung der International Game Technology, um sich auf fundamentaler Basis einen ersten Eindruck von der Lage der Firma zu verschaffen.

Unter anderem fällt der Blick dabei auf die sogenannten Cash & Equivalents, also die liquiden Mittel. Ohne wird es vor allem dann schwer und eng, wenn kurzfristig Rechnungen zu begleichen sind. Glücklicherweise verfügte die International Game Technology in den vergangenen elf Geschäftsjahren stets über einen gewissen finanziellen Spielraum, um damit zum Beispiel dringende Rechnungen bezahlen zu können. Im letzten Jahr belief sich diese Position auf rund 591 Millionen US-Dollar, was als eher moderater Wert einzustufen ist. Richtig hohe Reserven hatte das Unternehmen dagegen im Jahr 2017, als in den Büchern ein Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar unter den liquiden Mitteln gelistet wurde. Sowohl die kurzfristigen Vermögenswerte als auch ihr direktes Pendant, die kurzfristigen Verbindlichkeiten, gingen zuletzt zurück. So standen auf der Seite der Current Assets im Jahr 2020 noch rund 3438 Millionen US-Dollar, kurz darauf wurden nur noch 2488 Millionen US-Dollar ausgewiesen. Ein ähnliches Bild zeigt sich schließlich bei den Current Liabilities mit 2614 Millionen US-Dollar im Jahr 2020 und 1914 Millionen US-Dollar im Jahr 2021. 

Weiter geht's!

Der Blick auf die neuesten beziehungsweise neuere Zahlen der vorgestellten Unternehmen fehlt bislang noch. Besonderer Fokus soll dabei übrigens auf die börsennotierten Gesellschaften gelegt werden. Wie haben sich deren Finanzen in den zurückliegenden Jahren entwickelt und lässt sich für Anleger davon eventuell sogar etwas ableiten?

# International Game Technology

Interessant wird es vor allem bei der Income Statement. Die dort aufgelisteten Positionen sollten genau durchgegangen werden, sofern man ein Investment zumindest in Betracht zieht und sich dabei auf fundamentale Daten stützen möchte. Als erster Wert, der allerdings wenig aussagekräftig ist, gilt natürlich der Umsatz. Dieser zeigte sich in den vergangenen Jahren in großen Teilen stabil, außergewöhnliche Abweichungen sowohl nach oben oder nach unten sind demnach nicht zu verzeichnen. Einzig das von Corona gebeutelte Krisenjahr 2020 zeigt vergleichsweise starke Defizite auf. Hier nahm International Game Technology lediglich 3,116 Milliarden US-Dollar ein. Ein Jahr darauf sah die Sache dann aber schon wieder deutlich besser aus. Die Erträge beliefen sich hier auf solide 4,089 Milliarden US-Dollar. Ausgehend von den jüngsten Quartalsergebnissen ist mit einem ähnlichen Resultat auch für 2022 zu rechnen. 

Der britische Konzern weist zusätzlich stetige Ausgaben für Forschung und Entwicklung aus, was ein ernstes Zeichen dafür sein könnte, dass kontinuierlich in die Verbesserung des Geschäftes investiert wird. Zuletzt gab die International Game Technology hierfür zum Beispiel mehr als 238 Millionen US-Dollar aus, ebenfalls ein kräftiges Plus im direkten Vergleich mit 2020, als sich die diesbezüglichen Investitionen auf lediglich 191 Millionen US-Dollar beliefen. Auf operativer Seite durfte sich das Unternehmen mindestens seit 2012 durchwegs über schwarze Zahlen freuen. Mit knapp 909 Millionen US-Dollar schaffte es das Jahr 2021 in dieser Hinsicht sogar an die Spitze der Dekade. Das wiederum bedeutet aber auch, dass im letzten Geschäftsjahr die Einkommenssteuer ungewöhnlich hoch ausfiel. Konkret musste die International Game Technology fast 274 Millionen US-Dollar an den Staat abgeben.

Für Anleger und Profiinvestoren nicht wegzudenken ist allerdings der Gewinn, der sich nicht immer stabil präsentierte. Beispielsweise musste das Unternehmen zwischen 2017 und 2020 eine regelrechte Durststrecke verkraften, als es vier Jahre hintereinander keine positiven Ergebnisse zu feiern gab. Auch diesbezüglich schlossen die Briten 2021 stark ab. Die in den Büchern stehenden 482 Millionen US-Dollar sind mehr als die gesamten zehn Jahre zuvor. Für das EPS hatte dies wenig überraschend eine ebenfalls positive Wirkung. 

Bislang wurden schon einige bedeutende Unternehmen aus der Welt der Glücksspiele vorgestellt. Die unvollständige Liste soll nun möglichst komplettiert werden. Da der Großteil der angegebenen Zahlen bereits relativ alt ist, bietet es sich zudem an, den Blick gen aktuell verfügbarer Informationen zu richten. Außerdem soll, falls existent, eine kurze Betrachtung der Chart der jeweiligen Aktie erfolgen. Nun aber zunächst zum ersten Punkt, wobei drei weitere Firmen verbleiben, die in ihrer Wichtigkeit für die Branche nicht unterschätzt werden sollten.

# Bet365 Group Ltd

Mit mehr als vier Milliarden US-Dollar Umsatz ist dieser britische Konzern das größte privat geführte Unternehmen innerhalb der Branche. Ursprünglich war Bet365 ausschließlich auf Glücksspiele ausgelegt. Im Laufe der Jahre haben sich die Präferenzen schließlich allerdings ein wenig verlagert und weitere Angebote sind dazugekommen. Somit offeriert Bet365 mittlerweile auch Casinos, Poker, Bingo und viele andere Games - wohlgemerkt online.

# GVC Holdings PLC

Vielen, auch wenn sie selbst keine aktiven Spieler sind, dürfte der Name bwin wohl ein Begriff sein, zum Beispiel aus den Werbungen des Unternehmens. Neben dieser Marke gehören unter anderem auch CasinoClub und Ladbrokes zum Portfolio von GVC Holdings PLC. Im Jahr 2018 konnte die auf der Isle of Man registrierte Firma einen Ertrag von knapp 4,14 Milliarden US-Dollar verbuchen. Damit ist es unangefochten einer der erfolgreichsten Player der gesamten Glücksspielbranche. Auch auf dem deutschen Markt zählt die GVC Holdings PLC seit Jahren zu den beliebtesten Adressen für Gamer. 

# International Game Technology PLC

Knapp 12000 Beschäftigte und ein Ertrag von mehr als 4,83 Milliarden US-Dollar sprechen definitiv für sich. Damit führt IGT, wie die International Game Technology PLC häufig abgekürzt wird, die Liste der weltweit erfolgreichsten Unternehmen aus dem Online-Glücksspielmarkt an. Der beeindruckende Umsatz wird dabei in aktuell knapp 100 verschiedenen Ländern erwirtschaftet. Die Marke zählt bekannte Slots wie etwa Golden Jungle Grand, Star Trek oder The Dark Knight zu seinem Leistungsportfolio. Zudem ist der Konzern einer der wichtigsten Anbieter von Spielautomaten in landbasierten Spielbanken und Spielhallen. Allerdings ist der Ertrag in dieser Sparte zuletzt zurückgegangen. 

Nicht nur das Spielen von Online-Games kann manchmal profitabel sein, sondern vor allem das Betreiben der dahinter agierenden Casinos. Hierzulande gibt es inzwischen eine Vielzahl von Anbietern, die jeweils andere Schwerpunkte haben. Die regulatorischen Anforderungen innerhalb der Glücksspielbranche sind zwar unverändert hoch, können mittels Lizenzen aber gut erfüllt werden. Für Gamer bietet es sich dennoch an, im Voraus genau zu evaluieren, wer seriös ist und das entsprechend beweisen kann. Somit vermeidet man zumindest böse Überraschungen, die sonst im Nachhinein drohen könnten.

Wie haben sich die Aktien ausgewählter Unternehmen nun allerdings entwickelt. Brachten sie ihren Investoren gute Renditen ein oder erwiesen sie sich stattdessen als Fehlkauf. Natürlich ist das nicht ganz pauschal zu beantworten. Immerhin hängt eine Menge auch von der jeweiligen Haltedauer ab.

Exemplarisch soll hier nun allerdings auf die International Game Technology PLC eingegangen werden. Je nachdem, welchen Zeithorizont man sich hierbei ansieht, fallen auch die Performances aus. Für einen Zeitraum von fünf Jahren sieht die Ausbeute definitiv nicht schlecht aus. Hier konnte der Titel zumindest um 12,7% zulegen. Im Vergleich mit manchem Überflieger mag das wenig erscheinen. Insgesamt dürfte es jedoch eine solide Leistung sein. Seit Jahresbeginn hat sich die Lage aber dramatisch geändert. Zum Negativen. Die Investoren mussten alleine über die vergangenen sechs Monate Einbußen in Höhe von mehr als 20% hinnehmen, wobei die Talfahrt nach wie vor kein Ende zu finden scheint. Aktuell notieren die Papiere bei einem Preis von rund 17,70€ je Anteil, was spürbar weniger ist, als die Niveaus von vor einem Jahr. Gleichzeitig muss man die International Game Technology vor dem Hintergrund des allgemein schwachen Börsenumfeldes vielleicht auch ein Stück weit in Schutz nehmen. Der derzeitige Markt zeigt sich immerhin nicht von seiner freundlichsten Seite. 

Einige der größten Player!

Wie in den vorausgegangen Kurzanalysen bereits gezeigt, hat sich die Branche der Online-Glücksspiele mittlerweile zu einem echten Milliardenmarkt entwickelt, der zudem weiter wächst. In der folgenden Auflistung seien deshalb manche der größten Unternehmen mitsamt Überblick genannt.

# 888 Holdings PLC

Schon vor einem Vierteljahrhundert wurde mit dem bekannten 888casino eines der weltweit ersten Online-Casinos gegründet. Die Firma besitzt darüber hinaus auch das Retro-Casino 777 sowie das Pokernetzwerk 888poker. Im Jahr 2018 erwirtschaftete das Unternehmen mit Hauptsitz in Gibraltar immerhin 540 Millionen US-Dollar.

# Kindred Group PLC

Obgleich dieser Name für viele Zocker eher unbekannt sein dürfte, verbirgt sich dahinter niemand geringeres als eines der größten und erfolgreichsten Glücksspielunternehmen weltweit. Übrigens firmierte dieser Konzern bis vor wenigen Jahren noch unter dem für viele eher geläufigeren Namen Unibet Group PLC. Wie manche nun vielleicht vermutet haben, gehört das Unibet Casino zur heutigen Kindred Group. Weitere bekannte Websites sind mit iGame oder 32Red zu nennen. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich auf der Mittelmeerinsel Malta, wobei weitere Büros in ganz Europa, den Vereinigten Staaten und Australien zu finden sind. Im Jahr 2018 durchbrach man mit einem Ertrag von rund 1,28 Milliarden US-Dollar ohne große Probleme die beachtliche Milliardengrenze.

# Playtech PLC

Wie die beiden oben genannten Firmen auch, hat sich die Playtech PLC mit der Isle of Man einen nachweislich vorteilhaften Hauptsitz ausgesucht, sofern man steuerliche Aspekte berücksichtigt. Zuletzt wies das Unternehmen einen nicht zu unterschätzenden Jahresumsatz von 1,75 Milliarden US-Dollar aus, was die Playtech PLC zweifelsfrei zu einem der bedeutendsten Player der Glücksspielbranche macht. Zu den bekannteren Spielen des Unternehmens dürften Epic Ape oder Rocky zählen. Übrigens werden hier auch Live Casino Spiele angeboten. Zum Leistungsportfolio der Playtech PLC gehören des Weiteren die Entwicklung von diversen Spieleautomaten für landbasierte Spielbanken sowie Spielhallen.

# The Stars Group 

Wer ab und an gerne Online Poker zockt, hat es möglicherweise schon gemerkt. Um die kanadische Stars Group wird man hier nicht herumkommen. Immerhin gehören mit PokerStars und Full Tilt Poker zwei der beliebtesten Pokerseiten der Welt zum Konzern. Die Stars Group betreibt darüber hinaus weltweit bekannte Spielbanken wie etwa das Hippodrome Casino London oder das City of Dreams Casino in Macau. Im Jahr 2018 konnte man einen Umsatz von knapp über zwei Milliarden US-Dollar erzielen. 

# William Hill PLC

Mit gegenwärtig fast 15000 Beschäftigten gehört die britische William Hill PLC zu den unangefochten führenden Playern im Glücksspielmarkt. Seit den Anfängen im Jahr 1934 hat sich hier natürlich jede Menge getan. Zuletzt erwirtschaftete der Konzern einen Ertrag von fast 2,28 Milliarden US-Dollar. Auf den zahlreichen unterschiedlichen Seiten des Unternehmens können Spieler beispielsweise Sportwetten abgeben, Lotto oder Bingo spielen sowie die weiteren Angebote von William Hill PLC erkunden.

# Flutter Entertainment PLC

Hier findet sich wieder ein Konzern, der sich vor nicht allzu langer Zeit einen neuen Namen gegeben hat. Zuvor war das Unternehmen, das im Jahr 2018 einen Ertrag von beinahe 2,64 Milliarden US-Dollar ausweisen konnte, unter dem Namen Paddy Power Betfair PLC bekannt. Paddy Power sowie Betfair sind dabei die zwei erfolgreichsten Casinos, die Flutter Entertainment aktuell betreibt.

# Scientific Games Corporation

Dieser Name ist innerhalb der gesamten Branche Programm. Im Jahr 1973 war es beispielsweise die Scientific Games Corporation, die das erste moderne Rubbellos der Welt vorstellte. Heute operiert der Konzern sowohl online als auch offline mit nach wie vor großem Erfolg. Die besten Ergebnisse erzielen nach Unternehmensangaben die Spiele Zeus 3000, Raging Rhino Megaways sowie Egyptian Riches. Vor vier Jahren zeichneten die Bücher einen Umsatz von circa 3,36 Milliarden US-Dollar aus. 

Zeal Network - die Zahlen!

In ihrem Geschäftsbericht listet die Zeal Network wichtige Finanzkennzahlen übersichtlich auf und gewährt interessierten Investoren damit einen umfassenden Blick in die Firmenbücher.

Unter anderem beliefen sich die Akquisitionskosten je registriertem Neukunden für das Segment Deutschland auf 27,94€ im letzten Geschäftsjahr. Insgesamt meldeten sich in diesem Zeitraum alleine hierzulande mehr als eine halbe Million neuer Spieler in den verschiedenen Diensten an. 

Die langfristigen Vermögenswerte erreichten 2021 einen Wert von rund 327 Millionen Euro, denen langfristige Verbindlichkeiten von weniger als 70 Millionen Euro gegenüberstanden. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim direkten Vergleich von kurzfristigen Verbindlichkeiten und Zahlungsmitteläquivalenten.

Die EBITDA-Marge befand sich auf einem Niveau von 33,3%, während die Eigenkapitalrendite magere 3,0% vorzuweisen hatte. Auch die Nettoumsatzrendite von etwas über 13% ist eher unterdurchschnittlich und vor allem für Fundamentalinvestoren wenig attraktiv. 

Die nachfolgend kurze Betrachtung von ZEAL Network stellt in keinem Fall jedwede Art von Anlageberatung dar. Es sollen lediglich interessante Fakten und Zahlen sowie ein Überblick über die Geschäftstätigkeit geliefert werden. Außerdem wird ein Blick auf die Unternehmensaktie sowie deren letzten Entwicklungen geworfen.

Obwohl nach wie vor teils strenge Regulierungen gelten, haben verschiedenste Formen des Online-Gamings in den zurückliegenden Jahren stetig an Zuspruch gewonnen. Die Entwicklung mobiler Endlösungen beschleunigte diesen Trend ungemein. Heute ist es, je nach Anbieter, möglich, von gewöhnlichen Sportwetten bis hin zu Pokerturnieren, quasi alles digital und bequem per Smartphone abzuwickeln. Spezielle EU-Rechte ermöglichen es zudem, Lizenzen zu erwerben und auf diesem Weg legal Glücksspiele anzubieten. Das nutzen mittlerweile immer mehr Anbieter aus. 

Doch wer oder was ist für den rapiden Aufstieg dieser Branche eigentlich verantwortlich? Dafür gibt es nicht nur einen, sondern mehrere Gründe. Einer der wichtigsten, wenngleich eher trivialen, ist der Internetzugang für breite Bevölkerungsschichten. Die Erreichbarkeit der Online-Casinos wird auf diese Weise quasi sichergestellt. Und auch beim Einstieg in entsprechende Spiele gibt es kaum Hürden zu nehmen. Die Aktivierung eines Accounts mitsamt der Angabe persönlicher Daten beispielsweise ist ein Leichtes und schnell erledigt. Natürlich sollte auch der gewisse Spaß- und Spielfaktor nicht unterschätzt werden. Sie stellen eine Quelle der Unterhaltung dar, die ihre Stärken vor allem dann offenbart, wenn andere Freizeitmöglichkeiten, wie beispielsweise im Zuge der Corona-Pandemie, wegfallen. Letztlich muss auch berücksichtigt werden, dass dem Anreiz und der potenziellen Chance, Geld zu gewinnen, eine zentrale Rolle zukommen. 

Wie sehen nun allerdings die konkreten Zahlen aus? Für das zurückliegende Jahr 2021 sollen die gesamten Bruttospielerträge im Online-Glücksspielmarkt bei global gesehenen 55 Milliarden Euro liegen. Der überwiegende Großteil, nämlich 53 Milliarden Euro, entfällt dabei auf das Segment des mobilen Gaming. Darunter fallen alle Aktivitäten, die zum Beispiel mit dem Handy oder Tablet ausgeführt wurden. Interessant ist zudem, dass fast die Hälfte der erwähnten 55 Milliarden Euro auf dem europäischen Kontinent umgesetzt werden. Weltweit gesehen sind Wetteinsätze die beliebteste aller Spielformen. Sie verantworten rund 50% der Gesamterlöse. Selbst hierzulande werden auf dem nicht-regulierten Markt mit Pferde- und allgemein Sportwetten die höchsten Umsätze erzielt. 

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