Sollten die Restriktionen Chinas gegenüber Taiwan auch auf das verarbeitende Gewerbe und die Halbleiterindustrie übergehen, so ist erst dann von einem erweiterten Risiko zu sprechen. Auf der Halbleiterindustrie wird wohl das Hauptaugenmerk liegen. Sollte das Worst-Case-Szenario eintreten und China versuchen politisch, militärisch und wirtschaftlich die eigenen Interessen im asiatischen Inselstaat durchsetzen zu wollen, so dürfte besonders die Chipindustrie darunter leiden. Aktien mit eigener Chipproduktion, also Unternehmen welche nicht von taiwanesischen Herstellern beliefert werden, dürften von diesem Szenario hingegen unabhängiger agieren.
Analog Devices Inc US0326541051
Analog Devices versteht sich als zweitgrößter Produzent von Analog-Chips und hatte 2020 den Chiphersteller Maxim in einem Aktientausch für 21 Mrd. USD übernommen. Maxim hingegen war 2019 noch auf Platz sieben der größten Hersteller von Analog-Chips vertreten.
Infineon Technologies AG DE0006231004
Der größte Chipkonzern Europas wird seine eigene Chipproduktion in Asien aufbauen. Bisher wird im österreichischen Villach produziert. Dieses Werk entstand erst 2021. In Malaysia soll für über 2 Mrd. EUR eine neue Chipfabrik entstehen. Die hier produzierten Chips sollen für die Elektromobilität und erneuerbare Energien verwendet werden.
Samsung Electronics Co US7960502018
Samsung konnte erst kürzlich einen Erfolg gegenüber TSMC verbuchen und beginnt im zweiten Halbjahr die Produktion von Chips mit der 3-Nanometer-Technik. Im Vergleich zur 5-Nm-Technik benötigen Chips hier lediglich die Hälfte an Strom und haben rund ein Viertel mehr Leistung. Darüber hinaus planen die Südkoreaner den Ausbau ihrer Chipproduktion in Austin, Texas für über 17 Mrd. USD. Weitere Fabriken sollen folgen und entsprechendes Gelände wurde bereits reserviert.
Intel Corp US4581401001
Intel wird ihren Standort in Arizona, USA ausbauen und nimmt dafür insgesamt über 20 Mrd. USD in die Hand um zwei neue Fabriken für die Chipproduktion zu errichten.
Texas Instruments Inc US8825081040
Texas Instruments gab erst im Frühjahr bekannt jährlich über 3,5 Mrd. USD in ihre amerikanischen Chipfabriken zu investieren. Dies soll sich laut den Texanern bis 2025 ziehen. Das US-Unternehmen stellt 15 Produktionsstandorte. Davon konzentrieren sich 11 auf Wafer. Etwa die Hälfte aller Standorte teilt sich auf die USA und die andere Hälfte auf Asien auf. Ein Wafer-Standort liegt im bayerischen Freising. Insgesamt erzielt TI über 14 Mrd. USD an Umsatz mit Analog-Chips.
Nvidia Corp US67066G1040
Das US-Unternehmen, welches als marktführender Entwickler von Grafikprozessoren bekannt ist, dürfte aufgrund fehlender eigener Chipproduktion mit höheren Kosten im Einkauf und geringeren Margen rechnen.
Apple Inc US0378331005
Der US-Tech-Gigant produziert keine eigenen Chips. Apple kontrolliert aber die Integration in die Soft- und Hardware des Unternehmens. Die Firma aus dem Sillicon Valley designet die Chips basierend auf der ARM-Architektur. Fertiger der Apple-Chips hingegen ist TSMC.
Advanced Micro Devices Inc US0079031078
AMD fertigte bis 2009 noch eigene Chips unter dem Namen „AMD Saxony LLC & Co. KG“. "Saxony" steht hier für das Bundesland Sachsen und spiegelt den deutschen Produktionsstandort in Dresden wider. In Rahmen einer Ausgliederung der eigenen Produktion werden AMD-Chips ausschließlich von TSMC hergestellt.
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