Argumente

Microsoft Aktie: Stiller Akteur

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von FraSee
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Die Microsoft Aktie haben Anleger derzeit weniger auf dem Schirm, wenn es um das Thema Metaversum geht. Zwar handelt es sich bei dem in Redmond (Washington, USA) ansässigen Konzern um den größten Softwarekonzern der Welt. Kerngeschäft waren bis vor kurzem das Microsoft Betriebssystem sowie die weltbekannten Office-Pakete.

Durch zahlreiche Übernahmen und Eigenentwicklungen hat Microsoft sein Geschäftsmodell jedoch breiter aufgestellt und zahlreiche neue Geschäftsfelder erschlossen. Auch gelang der Übergang in die Cloud. Hier wächst Microsoft mit seiner Azure-Plattform ähnlich stark wie der Marktführer Amazon (Amazon Web Services) und markiert den zweithöchsten Marktanteil weltweit – deutlich vor Google Cloud.

Im Big Picture klassifiziert Microsoft sein Geschäft in die drei Bereiche Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und More Personal Computing. Alle drei Bereiche legten im letzten Geschäftsjahr 2021 deutlich zweistellig zu. Überproportional erhöhte sich das Ergebnis. Mit einem Jahresumsatz von 168 Milliarden US-Dollar und einem Betriebsergebnis von knapp 70 Milliarden US-Dollar ist Microsoft ein hochprofitabler Softwaregigant.

Quelle: Microsoft Geschäftsbericht 2021

Wenn es um das Thema Metaversum geht, könnte die Microsoft-Gaming-Sparte ins Spiel kommen. Sie wurde zuletzt durch die Akquisition des Spieleentwicklers Activision Blizzard deutlich gestärkt, was ein verdeckter Hinweis auf die konzerneigene Wachstumsstrategie sein könnte.

Dieses Geschäftsfeld könnte für Microsoft einen leichten Einstieg in das Metaversum bedeuten, denn es handelt sich bereits um etablierte virtuelle Welten mit Millionen aktiver Nutzer. Zudem besitzt Microsoft mit Hololens eine eigene Mixed-Reality-Technologie, um von einem potenziellen Boom-Markt im Metaversum zu profitieren. Mit der eigenen Kollaborations- und Kommunikationsplattform Mesh wird das entsprechende Softwareprodukt angeboten, um die Technologie einzusetzen. Zu bedenken sei auch, dass Microsoft durch die Übernahme des Karrierenetzwerks LinkedIn im Jahr 2016 über ein eigenes soziales Netzwerk verfügt, welches in das Metaversum übergeleitet werden könnte. Damit könnte Microsoft sich potenziell auf Augenhöhe mit Meta Platforms befinden.

Mit einem bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 und einer Dividendenrendite von 1,1 % ist die Microsoft Aktie weder Fisch noch Fleisch. Angesichts des doch guten Wachstums der letzten fünf Jahre von 16,4 % und einem dreistelligen Milliardenbetrag an Cash in der Bilanz dürfte sich der Blick auf die Bewertung der Wachstumsaktie relativieren. Günstiger ist aktuell nur die Meta Platforms Aktie selbst. Sie bietet aber auch höhere Risiken.

Disclaimer: Der Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich besitze Aktien von Microsoft.

Nvidia Aktie: Wette auf Hardware

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von FraSee
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Eine etwas andere Art, um vom Megatrend Metaversum zu profitieren, ist die Aktie von Nvidia. Hierbei handelt es sich um den dominierenden Hersteller von Grafikprozessoren, die besonders bei Personal Computern und Servern oder Spielekonsolen mit einem enormen Rechenbedarf benötigt werden.

Das Metaversum könnte dabei nur ein zusätzlicher Wachstumstreiber von vielen werden. Generell profitiert das in Santa Clara (Kalifornien, USA) ansässige Unternehmen der steigenden Nachfrage nach Hochleistungsrechnenchips. Diese kommen vor allem bei neuen Technologien wie zum Beispiel dem autonomen Fahren, der künstlichen Intelligenz oder dem Mining von Digitalwährungen zum Einsatz.

Besonders stark ist Nvidia im Wachstumsmarkt Gaming. Rund 12,5 Milliarden US-Dollar wurden im Geschäftsjahr 2022 (Geschäftsjahresende: 31. Januar 2022) erlöst. Dicht darauf folgte schon das Geschäft mit Datenzentren. Hier wurde ein Jahresumsatz von 10,6 Milliarden US-Dollar ausgewiesen

Quelle: Nvidia Form 10-K 2022

Mit einem Umsatzwachstum auf Konzernebene von 61 % überzeugte der Grafikprozessor-Hersteller auf ganzer Linie. Besonders beeindruckend war die überproportionale Steigerung des Nettoergebnisses auf einen Wert von 9,8 Milliarden US-Dollar, welcher einem Anstieg von 125 % entsprach.

Angesichts der Wachstumsfantasie war es wenig verwunderlich, dass Investoren die Aktie Ende 2021 auf einen Wert von knapp 330 US-Dollar trieben, was einer Marktkapitalisierung von unglaublichen 825 Milliarden US-Dollar entsprach. Nach einer Kurskorrektur ist Nvidia aktuell rund 300 Milliarden US-Dollar wert.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis 65 sowie einem Umsatzmultiplikator von 10 wird jedoch auch jetzt noch jede Menge Wachstumsfantasie vorweggenommen. Das Geschäft bleibt derweil zyklisch und schwächte sich im zweiten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2023 merklich ab. Hier konnte nur noch ein Umsatzwachstum von 3 % auf 6,7 Milliarden US-Dollar ausgewiesen werden. Das Nettoergebnis sank demgegenüber um 72 % auf einen Wert von nur noch 656 Millionen US-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte blieb ein Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar in den Büchern. Das Minus beläuft sich hier auf 51 %.

Die schwachen Zahlen sind vor allem dem Segment Gaming geschuldet. Hier wurde ein abrupter Umsatzrückgang von 44 % im Vergleich zum Vorquartal ausgewiesen. Stark entwickelte sich weiterhin das Geschäft mit Datenzentren, in dem der Quartalsumsatz um 61 % auf 3,8 Milliarden US-Dollar gesteigert werden konnte.

Noch spielt das Thema Metaversum für Nvidia keine Rolle. Das könnte sich in der Zukunft ändern, sollte der Megatrend an Fahrt gewinnen. Das Spannende dabei ist, dass Nvidia als Schaufel-Verkäufer (Zulieferer) indirekt von dem Trend profitieren kann und auch nicht abhängig von ihm ist. Es existieren somit einige Geschäftsfelder abseits des Metaversums, mit denen Nvidia in den nächsten Jahren wachsen und gutes Geld verdienen kann.

Als problematisch aus Anlegersicht könnte man die immer noch hohe Bewertung der Aktie bezeichnen. Sie steht zwar für die Qualität des Wachstums, beinhaltet jedoch auch Risiken, sollte das Wachstum – wie zuletzt – schwach bleiben oder rückläufig werden.

Disclaimer: Der Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich besitze keine Aktien von Nvidia.

Roblox Aktie: Der dynamische Angreifer

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von FraSee
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Anders als bei Meta Platforms ist die Vision des Metaversums bei Roblox längst Realität. Das Unternehmen betreibt eine Spieleplattform in der Cloud, die besonders bei der jüngeren Zielgruppe heiß begehrt ist.

Quelle: Roblox Corporate Homepage

Im letzten Quartal Q2/2022 nutzten 52,2 Millionen Menschen die Plattform auf täglicher Basis – ein Plus von 21 % im Vergleich zum Vorjahreswert. Die Zahlen verdeutlichen letztendlich die zunehmende Popularität der Plattform. Mit ihr ist es auch ohne Programmierkenntnisse relativ einfach möglich, eigene Spiele zu erstellen und reales Geld zu verdienen. Zwischenwährung ist die digitale Währung Robux.

Aufgrund der großen Nutzerbasis wird die Plattform zusehends attraktiver für Werbekunden, die in den virtuellen Welten eigene Marketingaktivitäten starten. Dass es sich um ein hochprofitables Geschäft handeln dürfte, verdeutlichen die Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2021. Ausgewiesen werden konnte bei einem Umsatz von 1,9 Milliarden US-Dollar ein Free Cashflow von 558 Millionen US-Dollar.

Das Umsatzplus von über 100 % im Geschäftsjahr 2021 reduzierte sich zuletzt auf einen Wert von 30 % im zweiten Quartal 2022. Auch wenn dieser Wert im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 deutlich niedriger ist, so entspricht das immer noch einem hohen Wachstum. Deutlich negativ präsentiert sich der Free Cashflow mit einem Wert von -57 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2022.

Die Plattform hat damit noch lange nicht die nachhaltige Profitabilität erreicht. Zumal der Erfolg von Roblox größtenteils auf minderjährige Kinder zurückzuführen ist. Damit aus der Plattform ein echtes Metaversum-Imperium entsteht, müsste noch deutlich mehr passieren. Die Fantasie ist zumindest da, dass aus dem im Jahr 2006 veröffentlichten Spiel ein größeres Ökosystem heranwächst.

Das sehen zumindest viele Investoren so, die Roblox – selbst nach einem heftigen Kurssturz von rund 60 % im laufenden Jahr – eine Marktkapitalisierung von rund 25 Milliarden US-Dollar beimessen. Und das bei einem Umsatz von gerade einmal 2,2 Milliarden US-Dollar und einem Verlust von rund 550 Millionen US-Dollar in den letzten zwölf Monaten.

Disclaimer: Der Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich besitze keine Aktien von Roblox.

Meta Platforms: Größter Entwickler des Metaversum

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von FraSee
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Spätestens nach der Umbenennung von Facebook zu Meta Platforms ist das Unternehmen zu einem der ersten Namen des Megatrends geworden. Kein anderes Unternehmen fokussiert derzeit seine Ressourcen so stark auf das Metaversum wie der Social-Media-Gigant.

Jährlich will Meta Platforms rund zehn Milliarden US-Dollar in die Entwicklung der eigenen Metaverse-Plattform stecken. Leisten kann sich der in Menlo Park (Kalifornien) ansässige Konzern problemlos, denn die Social-Media-Anwendungen des Konzerns (Facebook, Instagram, Whatsapp) sind dominierend und liefern sprudelnde Gewinne ab.

Trotz zunehmender Risiken und regulatorischer Unsicherheiten befindet sich Meta Platforms mit seinem Kerngeschäft, der Online-Werbung, nach wie vor in einem stark wachsenden Markt. Er ist für Meta Platforms eine Goldgrube: Im Geschäftsjahr 2021 wurden fast 118 Milliarden US-Dollar bei einer operativen Marge von 40 % erwirtschaftet. Insgesamt blieb ein Jahresergebnis von rund 39 Milliarden US-Dollar übrig. Das Wachstum lag dabei bei 37 %.

Ein Teil der Erträge soll in die Zukunftsvision des Internets von Mark Zuckerberg fließen, das Metaversum. Zentrales Element ist dabei eine Datenbrille, die den Eingang in die virtuelle Welt markiert. Bereits im Jahr 2014 erwarb Facebook das Startup Oculus, welches sich auf Virtual-Reality-Brillen spezialisiert hat.

Ob das Metaversum tatsächlich seinen Erwartungen gerecht wird, kann aus heutiger Sicht niemand sicher prognostizieren. Die Investitionen von Meta Platforms sind daher als spekulativ anzusehen und könnten Abschreibungspotenzial bedeuten.

Die Skepsis teilen zumindest einige Investoren, was die aktuell günstige Bewertung der Aktie erklären lässt. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis beläuft sich nur auf 13,6. Das ist ziemlich wenig für einen Monopolisten mit Wachstumspotenzial.

Disclaimer: Der Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich besitze Aktien von Meta Platforms.

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Besprochene Aktien

Auch in diesen Argumenten enthalten

Meta Platforms Inc

Meta Platforms ist das größte und bekannteste Unternehmen im Bereich der Sozialen Medien. Der Konzern betreibt unter anderem die Dienste Facebook, Instagram und WhatsApp. Darüber hinaus verfolgt Meta Platform auch die Technologien Augmented und Virtual Reality und plant den Aufbau eines Metaverse.

Microsoft Corp

Weltweit führender Hersteller von PC-Betriebssystemen und weiteren Software-Produkten, darunter die weit verbreitete Bürosoftware Office, Spielkonsolen, die Suchmaschine bing und weiteren Aktivitäten im Bereich IPTV, Smartphones etc.Durch die Übernahme von LinkedIN besitzt Microsoft auch das bedeutendste Karriere-Netzwerk-Portal.

Nvidia Corp

Nvidia gilt als global dominierende Firma im Bereich Grafikprozessoren. Ferner bietet Nvidia auch ganze Chipsätze oder CPU Einheiten an. Im Bereich des autonomen Fahrens, und der Diagnostik in der Medizin stellt Nvidia ebenfalls Lösungen zur Bilderkennung her. Im Segment "Deep Learning" bietet man umfassende Hard- und Softwarelösung zum maschinellen Lernen. Unter dem Produktnamen Isaac SDK wird ein Software-Development-Kit zur Enwicklung von Robotik-Software.

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FraSee

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Ich bin diplomierter Ökonom und besitze eine Leidenschaft für die Kapitalmärkte im In- und Ausland. Besonders interessieren mich Value-Aktien und dividendenstarke Wachstumswerte. Aber auch auf Growth-Aktien habe ich ein Auge.

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