Ein komplettes Umdenken in Bezug auf die Verlagerung der Produktion von Asien nach Europa ist allerdings nur bei einem Bruchteil nachzuvollziehen. Entgegen der eigentlichen Erwartung aufgrund der negativen Erfahrungen seit Ausbruch der Covid-19 Pandemie ist ein Umdenken allerdings nicht zu sehen. In Vietnam und Bangladesch beläuft sich der Anteil der Produktion auf 7,3% bzw. auf 32%, wobei dieser vor der Pandemie noch 4,5% bzw. 28% betrug.
Doch sorgt die Normalisierung der Frachtraten für nachlassenden Inflationsdruck?
Kurz gesagt: Nein. Da aktuell davon auszugehen ist, dass sich die Frachtraten auf einem höheren Niveau einpendeln dürften und die zuletzt außergewöhnlich teuren Frachtraten kaum ein Importeur bezahlt haben durfte. Die Preise im vorangegangenen Abschnitt beziehen sich auf Spot- bzw. Kassapreise und spiegeln damit die aktuell erforderlichen Kosten für die entsprechende Leistung wider. Die meisten Importeure haben sich allerdings im Vorfeld mit länger laufenden Verträgen (Future- bzw. Forward-Kontrakten) ausgestattet. So haben nur die wenigsten Importeure solch‘ horrenden Preise wie gegen Ende 2021 wirklich zahlen müssen.
A.P. Moeller - Maersk A/S DK0010244508
Erst zu Beginn des Novembers legte die Reederei Maersk Zahlen vor und konnte für das dritte Quartal ein Umsatz- bzw. Gewinnwachstum von 37% bzw. 60% vorlegen und verdiente circa 9,5 Milliarden USD (vor Steuern & Zinsen), was dem 5,5-fachen des ganzen Jahres 2019 (!) entspricht. CEO Skou warnt allerdings vor vielen Ungewissheiten, wie dem Inflationsdruck, einer weltweiten Rezession und den Konsequenzen des Russland-Ukraine Konfliktes.
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