Argumente

#1 Frontdoor Inc

Hierbei handelt es sich zwar um ein vergleichsweise hochwertiges Business, das gegenwärtig allerdings deutlich zu wenig verdient. Frontdoor Inc könnte eine attraktive Gelegenheit für alle Anleger darstellen, wenn es zu einer Abschwächung der derzeitigen Inflation bei Arbeits- sowie Haushaltsgeräten kommen sollte. Potenzial könnte darüber hinaus im neuen CEO stecken, sofern dieser strukturelle Verbesserungen herbeiführen kann, die sich als besonders nachhaltig und langfristig erweisen. Unter der Annahme, dass die normalisierten Margen nach wie vor unter dem Durchschnitt verbleiben, würde die Anwendung eines 15-fachen Multiplikators des EPS von 2,50 US-Dollar ein Aufwärtspotenzial von gegenwärtig knapp 90% versprechen. Doch zunächst noch einige Einzelheiten zu Frontdoor Inc selbst.

Das Unternehmen ist aktuell die Nummer eins auf dem Markt für Hausratsversicherungen und betreut über fast 17 Tausend Vertriebspartner eine ansehnliche Zahl von nahezu 2,2 Millionen Kunden. Jährlich werden somit knapp vier Millionen Serviceanrufe bearbeitet. Die Größe des Konzerns ermöglicht es der Frontdoor Inc, eine bessere Auswahl der Auftragnehmer zu treffen und günstigere Servicekosten anzubieten. Negativ anzumerken ist bezüglich dieser Versicherung jedoch die verhältnismäßig geringe Marktdurchdringung. Das Unternehmen ist zwar Ansprechpartner für etwa 5,4 Millionen Haushalte. Angesichts der insgesamt 126 Millionen bewohnten Haushalten bestünde jedoch noch ordentlich Luft nach oben. Trotz all dem kann sich Frontdoor Inc letztlich innerhalb seiner Nische über einen respektablen Marktanteil von 40% freuen. Das ist der vierfache Wert des ärgsten Verfolgers namens First American. Zuletzt hat sich bei diesem Unternehmen aus Investorensicht einiges getan, das interessierten Anlegern nicht vorenthalten werden sollte. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist vor allem der im vierten Quartal eingesetzte Aktienrückkauf mit einem Volumen von 400 Millionen US-Dollar. Die Auswirkungen dieses Vorgehens können aktuell noch nicht näher beschrieben werden. Wie aber ist es nun konkret um eine herausragend wichtige Unternehmensgröße, dem Umsatz, bestellt? Der nachfolgende Abschnitt soll Aufschluss darüber geben.

Ein durchschnittlicher Tarif bei Frontdoor Inc kostet zwischen sechs und siebenhundert US-Dollar pro anno. Etwa drei Viertel der Nutzer zahlt monatlich, der Rest begleicht seine Rechnung einmal jährlich. Das Versprechen an die Zufriedenheit der Verbraucher ist hoch, wodurch auf Seiten des Unternehmens ein gewisser Zugzwang besteht, die Leistungen auch einhalten zu können. Pro Serviceeinsatz berechnet Frontdoor Inc zudem zwischen 75$ bis 125$, abhängig vom jeweiligen Kundenplan. Ob es sich um eine Reparatur oder einen Austausch handelt, spielt allerdings keine Rolle. Jüngste Auswertungen des Unternehmens haben ergeben, dass circa 72% der gesamten Einnahmen auf Erneuerungen entfallen, weitere 13% auf neue DTC-Kunden und schließlich 11% auf den Immobilienkanal. Gerade die letztgenannte Kategorie hat dabei über die Jahre spürbar an Bedeutung verloren, gleichwohl die Rentabilität wesentlich höher als beispielsweise im DTC-Geschäft ist. Erklärt werden kann das durch die wegfallenden Kosten für Kundenakquise und die niedrigere Neigung, Ansprüche geltend zu machen. Dennoch ist Frontdoor Inc vor allem in der vergangenen Dekade zusehends in das DTC-Geschäft gedrängt worden. Das DTC-Geschäft zeichnet sich insbesondere durch im Vergleich zu Real Estate höhere Verlängerungsraten sowie eine geringere Rentabilität aus. Ferner ist es wahrscheinlich, dass ein neuer DTC im ersten Jahr eine Klage einreicht, während die Kundenakquisitionen hoch sind, was zunächst zu einem negativen EBITDA führt. Abschließend lässt sich mit Blick auf Frontdoor und dessen Umsatz festhalten, dass rund 70% der Erlöse wiederkehrend sind.

Der Fokus soll nun auf die Führungsebene des Konzerns gelenkt werden. Vor einiger Zeit erst wurde der alte CEO abgelöst, der sich nach Auffassung der Aktionäre zu sehr auf neue Technologieangebote konzentrierte und in diesem Zuge die eigentliche Geschäftstätigkeit aus den Augen verlor. Hinzu kam, dass beide Technologieangebote – also Pro Connect und Streem – jeweils EBITDA-negativ waren. Nun liegen die Geschicke von Frontdoor Inc mittlerweile auf dem neuen CEO namens Bill Cobb, der zuvor bereits Vorstandspositionen innerhalb des Unternehmens innehatte und das Business aus diesem Grund ausreichend kennenlernen durfte. Sein zentrales Ziel für die Zukunft des Versicherers liegt darin, ein besseres Kundenerlebnis zu ermöglichen. In diesem Rahmen sollen auch die bislang in weiten Teilen komplexen Strukturen und Prozesse von Frontdoor Inc überarbeitet werden. Die meisten Schadensfälle werden beispielsweise noch immer von einem Offshore-Callcenter bearbeitet, was sich bald allerdings schon ändern soll.

Keine Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um Kommentare hinzuzufügen