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CropEnergies-Aktie: Bio-Ethanol für die Massen

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von FraSee
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CropEnergies ist aus einem Spin-Off der Südzucker AG entstanden, die bereits heute noch mit über 60 % ein Mehrheitsaktionär des Unternehmens ist.

Kerngeschäft von CropEnergies ist die Herstellung von Bioethanol aus Biomasse. In Europa besitzt das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen mit 1,3 Millionen Kubikmeter Ethanol für Kraftstoffanwendungen eine führende Position.

Gleichzeitig produziert das Unternehmen Neutralalkohol für technische und traditionelle Anwendungen sowie Lebens- und Futtermittel wie zum Beispiel Gluten oder verflüssigtes CO2.


Quartalszahlen überzeugen


Ähnlich wie Verbio profitiert das CropEngergies von den stark gestiegenen Energiepreisen. Die Dynamik fiel jedoch deutlich schwächer aus. So konnte der Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2021/2022 nur um 21 % gesteigert werden, während das Nettoergebnis um 5 % auf 89 Millionen Euro zulegte.

Deutlich besser sah es da im ersten Quartal 2022/23 aus (Quartalsende: 31. August 2022). Hier konnte der Umsatz um 81 % auf 450 Millionen Euro ansteigen. Der Quartalsüberschuss erhöhte sich um 382 % auf 71 Millionen Euro.

Bewertung der CropEnergies-Aktie


Gemessen an der aktuellen Bewertung, welche sich mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 sowie einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,3 beschreiben lässt, liegt bei dem Südzucker-Tochterunternehmen eine gar nicht mal hohe Bewertung vor. Gleichzeitig existiert ein solides Finanzpolster. Die Dividendenrendite beläuft sich auf 3,45 %, was ebenfalls nicht gering ist.

Scheinbar erwarten Investoren rückläufige Erträge, was die niedrige Bewertung ein wenig erklären würde. CropEnergies ist dabei ein möglicher Profiteur, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit und den Klimawandel geht.

Der Markt für Biokraftstoffe unterliegt jedoch einer erhöhten Zyklik. In Kombination mit einem Volumenmarkt sollten Anleger daher einen besonders geschärften Blick auf die treibenden Kräfte der Branche werfen.

Disclaimer: Der Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich besitze keine Aktien von CropEnergies.

Verbio-Aktie: Hersteller von Biokraftstoffen

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von FraSee
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Verbio ist ein führender Hersteller von Biokraftstoffen in Deutschland. Hergestellt wird neben Biodiesel und Bioethanol auch Biomethan. Die Produktion befindet sich dabei auf einem Großindustriellen Niveau, was für geringe Produktionskosten im Vergleich zum Wettbewerb sorgt.

Die Produktionskapazität von VERBIO beläuft sich im Jahr auf rund 660.000 Tonnen Biodiesel sowie 300.000 Tonnen Bioethanol. Zusätzlich werden rund 1.300 GWh Biomethan hergestellt. Nebenprodukte sind Biodünger, hochwertige Rohstoffe für die Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie sowie Futtermittel für die Landwirtschaft.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Produktion aber nur leicht gewachsen. Ein wesentlicher Ertragstreiber war damit der Preis für die Biokraftstoffe selbst. Dieser ging in den letzten Jahren nach oben. Vor allem profitierte das Unternehmen von einem allgemeinen Anstieg der Energiepreise. Gleichzeitig verteuerten sich aber auch zahlreiche Input-Variablen, die sich mit Soft-Commodities wie Weizen oder Rapsöl beschreiben lassen.

Die Folge war für Verbio ein sprunghafter Anstieg der Umsätze und auch Gewinne im Geschäftsjahr 2021/22. Das Unternehmen kann sich somit als einen Profiteur der Energiekrise sowie des Ukraine-Krieges sehen.

In Summe unterliegt das Unternehmen ähnlichen Rahmenbedingungen wie den Oil-Majors im Downstream-Geschäft. Nur mit dem Unterschied, dass das Geschäftsmodell von Verbio aufgrund der Nachhaltigkeit zukunftsorientiert ist.

Starke Geschäftszahlen


Nach einem Anstieg des Jahresumsatzes 2021/2022 von 77 % auf einen Wert von 1,8 Milliarden Euro sowie einen Anstieg des Nettogewinns um 239 % auf 316 Millionen Euro ging es auch im ersten Quartal weiter steil bergauf.

Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023, welches am 30. September 2022 endet, überzeugte immer noch mit einem beeindruckenden Wachstum. So konnte der Umsatz um 69 % auf 592 Millionen Euro gesteigert werden, der Nettogewinn des Quartals stieg sogar um über 241 % auf 77 Millionen Euro.

Die starken Quartalszahlen sind dabei nach wie vor den hohen Energiepreisen geschuldet. Gleichzeitig erhöhten sich die Inputkosten nur unterproportional, was zu einer hohen Marge führte. Zu verdanken hatte der Konzern dies auch den eigenen Preissicherungen von Rohstoffen.

Für das Gesamtjahr 2022/2023 erwartet das Unternehmen ein EBITDA von rund 300 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 503 Millionen Euro wäre dies jedoch ein deutlicher Rückgang der Ertragskennzahl.

Der Wert wäre aber immer noch doppelt so hoch wie im vorletzten Geschäftsjahr 2020/2021. Damit zeigt sich, dass die Sonderkonjunktur des Unternehmens so langsam zu Ende geht.

Bewertung der Verbio-Aktie


Die Verbio-Aktie ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 24 sowie einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 4,8 angesichts einer rückläufigen Ertragsdynamik nicht als günstig anzusehen.

Dafür überzeugt das Unternehmen mit seinem zukunftsorientierten Geschäftsmodell, das sich vor allem durch Nachhaltigkeit auszeichnet. Genau solche Unternehmen sind derzeit stark gefragt. So übernahm beispielsweise Mitte des Jahres 2022 Chevron mit der Renewable Energy Group einen weltweit führenden Hersteller von Biokraftstoffen.

Auch wenn die kommenden Jahre nicht so rosig aussehen könnten wie in den letzten Jahren, so haben die Jahre 2021/2022 das Unternehmen in eine hervorragende finanzielle Situation befördert. Zuletzt befanden sich die Net-Cash-Bestände auf knapp 262 Millionen Euro. Damit sollte vorerst genug Geld in der Kasse vorhanden sein, um die Kapazitäten weiter auszubauen oder neue Wachstumschancen zu finden.

Disclaimer: Der Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich besitze keine Aktien von Verbio.

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FraSee

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Ich bin diplomierter Ökonom und besitze eine Leidenschaft für die Kapitalmärkte im In- und Ausland. Besonders interessieren mich Value-Aktien und dividendenstarke Wachstumswerte. Aber auch auf Growth-Aktien habe ich ein Auge.

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