Im Zuge der COVID-19-Pandemie haben besagte Unternehmen trotz wirtschaftlicher Herausforderungen massiv neue Mitarbeitende eingestellt. Grund dafür war die angestiegene Online-Nachfrage für Produkte und Dienstleistungen, was zu einem erhöhten Bedarf an IT-Spezialisten führte. Darüber hinaus gaben zahlreiche Arbeitgeber ihren Angestellten die Möglichkeit auf Remote-Arbeit umzustellen. Zum Trotze der Pandemie haben im Jahr 2020 rund 500 Tsd. Menschen eine neue Arbeitsstelle bei Amazon angetreten. Ein Jahr darauf waren es 350 Tsd. neue Mitarbeiter (exklusive Aushilfskräfte und Angestellte bei Subunternehmen). Amazon ist weltweit der zweitgrößte Arbeitgeber nach Walmart (2,3 Mio. Mitarbeitende) und beschäftigt heute über 1,5 Mio. Menschen. Die Anzahl der Angestellten verdoppelte sich zwischen 2019 und 2021 von 800 Tsd. auf 1,6 Mio. 18.000 Entlassungen sind dabei „nur“ 5% im Vergleich zu den Neueinstellungen im Jahr 2021 oder 1,2 % im Verhältnis zu der Gesamtbeschäftigung.
Mit Weniger mehr - Meta, ehemals Facebook, hatte erst kürzlich (am 1. Februar 2023) Zahlen für das vergangene Quartal präsentiert. Neben dem um 4% gesunkenen Umsatz im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres berichtete der Tech-Gigant aus dem Silicon Valley über einen Gewinneinbruch von über 50% (!). Dies geht laut Meta auf die zahlreichen Entlassungen (11.000 Mitarbeitende) zurück und die damit einhergehenden Abfindungen. Dennoch reagierte die Aktie von Meta außerordentlich positiv und notierte nach den Zahlen über 20% fester. CEO, Mark Zuckerberg konnte die Anleger:innen allerdings mit einem Nutzerwachstum von 2 Mrd. täglichen Usern und Aktienrückkäufen von 40 Mrd. USD positiv stimmen.
Schlanker aufgestellt in 2023 - Das Jahr 2023 steht bisher vor allem im Zeichen der Massenentlassungen bei den großen Tech-Unternehmen in den USA. Hire-and-Fire ist hier das Stichwort und geht mit einer Personalwirtschaft einher, welche auf die kurzfristige Einstellung und Entlassung von Mitarbeitenden setzt. Die entsprechenden Quoten sind dabei von verschiedenen Faktoren abhängig, einschließlich der wirtschaftlichen Lage, dem Arbeitsmarkt und den unternehmensspezifischen Entscheidungen. Diese Personalwirtschaftspraxis ist nicht selten mit einer schnelllebigen und wettbewerbsintensiven beruflichen Umgebung verbunden. Auch wenn diese Methodik negative Auswirkungen auf die Motivation und Loyalität von Angestellten nach sich ziehen kann, ermöglicht sie eine schnelle Anpassung an sich ändernde Geschäftsanforderungen und kann dadurch für Unternehmen von Vorteil sein.
Die Tech-Branche entlässt zahlreich Angestellte - So haben viele etablierte Tech-Unternehmen bereits eine Vielzahl von Angestellten freigestellt oder planen mit Entlassungen für 2023. Amazon ist hier bislang der Spitzenreiter mit 18.000 Freistellungen, gefolgt von Alphabet, Meta, Microsoft und Salesforce mit jeweils 12.000, 11.000, 10.000 und 8.000 Entlassungen. Allein diese 5 Firmen bringen es auf knapp 60.000 Entlassungen. Als einziges Unternehmen unter den Tech-Riesen hat bislang nur Apple keinerlei Entlassungen angekündigt.
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