Argumente

Während es sich im Fall von FirstEnergy um einen Energieverteiler handelt, liegt der Fokus von Ormat Technologies stärker auf der Energieerzeugung, vor allem auch aus der Tiefengeothermie. Die Tätigkeiten von Ormat Technologies untergliedern sich in die drei Geschäftsbereiche Elektrizität, Energie und Speicherung sowie das Produktsegment.

Insbesondere der Geschäftsbereich Elektrizität ist hierbei die am weitesten konsolidierte und etablierteste Sparte, auch wenn der Fokus primär auf dem US-amerikanischen Markt liegt. Dieser Unternehmensteil beschäftigt sich mit der Erzeugung und dem Verkauf von Energie aus den eigenen Solar- und Geothermiekraftwerken. Insgesamt betreibt das Unternehmen derzeit 20 Geothermie-Kraftwerke in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Nevada und Hawaii sowie in Guatemala, Kenia, Honduras und Guadeloupe.

Der Geschäftszweig zur Energiespeicherung ist aktuell noch der am wenigsten weit entwickelte, dürfte im Verlauf der kommenden Jahre jedoch wachsen und im Zuge der amerikanischen Energiewende auch zunehmend von positiveren Geschäftsbedingungen profitieren. Im Bereich der Energiespeicherung ist man derzeit lediglich in Kalifornien aktiv, das Management möchte jedoch 6 weitere Werke in Texas, Ohio und New Jersey errichten.

Die Auftragslage von Ormat Technologies entwickelt sich im Produktsegment weiter sehr positiv. Zum Ende des vierten Quartals 2022 belief sich dieser Auftragsbestand auf 148,1 Millionen US-Dollar und somit um 177 Prozent höher als zum Vorjahreszeitpunkt.

Auch im Bereich der Energieerzeugung und -speicherung wächst Ormat Technologies derzeit beträchtlich. In den nächsten drei Jahren plant das Management einen Zubau von 230 bis 260 Megawatt an Geothermie- und Solarleistung sowie einen Zuwachs von 412 bis 442 MW an Speicherkapazität. 2025 beliefe sich die Gesamtleistung der Energieerzeugung in diesem Fall auf 1,3 bis 1,33 Gigawatt. Die Speicherkapazität würde um circa 500 Prozent steigen und zwischen 1,07 bis 1,14 GWh liegen.

Die gute Geschäftsentwicklung spiegelt sich auch in der prognostizierten Ertragslage wider. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand einen Gesamtumsatz zwischen 823 und 858 Millionen Dollar, wovon 670 bis 685 Millionen auf die Energieerzeugung entfallen sollen. Das bereinigte EBITDA soll sich auf einen Korridor zwischen 480 bis 510 Millionen US-Dollar belaufen.

Es gilt jedoch zu beachten, dass es sich im Fall von Ormat Technologies immer noch um ein, im Branchenvergleich, kleines Unternehmen handelt. Um von den Skaleneffekten größerer Energieversorger profitieren zu können, benötigt auch Ormat Technologies ein schnelles Wachstum. Als Ziel für das Wachstum der Gesamtkapazität hat sich das Unternehmen bis 2025 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 16 bis 17 Prozent gesteckt. Anhand dieser Zahlen können interessierte Anleger die Unternehmensentwicklung in den nächsten Jahren einschätzen.

Das im US-Bundesstaat Ohio ansässige Unternehmen FirstEnergy könnte in den kommenden Jahren zu den Profiteuren der Dekarbonisierung der US-amerikanischen Wirtschaft zählen. Hiervon geht auch das Management aus und prognostiziert bis 2025 ein Wachstum des Gewinns pro Aktie zwischen 6 bis 8 Prozent.

Um die gesteckten Ziele erreichen zu können, investiert das Unternehmen im aktuellen Jahr sowie kommendes Jahr eine Summe von 3,4 Milliarden US-Dollar, 2025 soll dieser Wert auf 4 Milliarden steigen. Die Investitionen fließen vor allem in den Ausbau des eigenen Stromnetzes, um das Übertragungsnetzwerk auszubauen und die Netzstabilität zu erhöhen. Derzeit versorgt FirstEnergy circa 6 Millionen Kunden in den Bundesstaaten New Jersey, Pennsylvania und Ohio.

Das Geschäftsmodell beruht hierbei fast ausschließlich auf der Energieübertragung und ist hierdurch weniger abhängig von den Kostenrisiken, die sich im Bereich der Energieerzeugung ergeben. Vereinzelt besitzt der Konzern jedoch auch Energieproduzenten, beispielsweise die Unternehmen Ohio Edison, Jersey Central Power & Light oder West Penn Power.

Die Energiewende erfordert für die amerikanische Stromversorgung einen erheblichen Ausbau der Netzinfrastruktur, gerade im Nordosten der USA ist FirstEnergy hier eines der wichtigsten Unternehmen. Exemplarisch für diesen Umstand könnte der jüngst erfolgte Vertragsabschluss mit dem New Jersey Board of Public Utilities stehen. Über die Tochtergesellschaft Jersey Central Power & Light erhält FirstEnergy einen öffentlichen Zuschuss in Höhe von 723 Millionen Dollar, um die Offshore-Windparks des Staates New Jersey an das bestehende Stromnetz anzuschließen. Bis zum Jahr 2040 möchte New Jersey über 11 Gigawatt an Offshore-Kapazität verfügen. An dieser Stelle könnten sich somit auch noch lukrative Folgeaufträge verzeichnen lassen.

Die Finanzierungslage könnte man aktuell als sehr solide einstufen. FirstEnergy hat 49,9 Prozent der Geschäftssparte Energieübertragung an den Infrastruktur-Fonds Brookfield Asset Management verkauft, für eine Summe von knapp 6 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus zählt das Unternehmen einige weitere bekannte Aktionäre zu seinen Investoren. Carl Icahn hält über seine Gesellschaft „Icahn Enterprises“ 3 Prozent der Anteile, während Blackstone etwas mehr als 5 Prozent der Aktien in seinem Besitz hält. Die aktuell hohen Kapitalaufwendungen sind aus bilanzieller Sicht gut abgesichert, auch wenn es sich gerade im Falle von Carl Icahn um einen aktivistischen Investor handelt, der sicher auch Forderungen an das Management stellen wird.

Die Strategie des Managements zielt derzeit auf ein nachhaltiges Dividendenwachstum. Seit 2019 wurde die Dividende von 39 Cent pro Aktie nicht mehr angehoben. In der zweiten Jahreshälfte soll die FirstEnergy-Dividende nun erstmalig wieder steigen. Das Management selbst geht von einer Steigerung von etwa 5 Prozent aus. Für Aktionäre stellt die Dividende in diesem Szenario also einen guten Anhaltspunkt dar, um die Unternehmensentwicklung zu bewerten.

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FirstEnergy

Dieser Energieversorger beliefert die US-Bundesstaaten Ohio, Pennsylvania, West Virginia, Maryland, New Jersey und New York mit Elektrizität.