Kering ist ebenfalls ein französisches Unternehmen, das in der Luxusgüterindustrie tätig ist und ein breites Portfolio von Marken im Bereich Mode und Lederwaren, Schmuck und Uhren sowie Luxuskosmetik besitzt.
Das Geschäftsmodell von Kering basiert – ähnlich wie bei LVMH – auf der Schaffung und Vermarktung von Luxusgütern für ein anspruchsvolles und zahlungskräftiges Kundensegment. Dabei setzt das Pariser Unternehmen auf eine Diversifikation seiner Marken und Geschäftsfelder, um sich von anderen Anbietern im Markt zu unterscheiden und eine größere Marktmacht zu erlangen.
Luxusmode spielt eine zentrale Rolle im Geschäftsmodell von Kering. Kering besitzt einige der renommiertesten und begehrtesten Modemarken der Welt, darunter Gucci, Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga und Alexander McQueen. Diese Marken sind für ihre Kreativität, Innovation und Qualität bekannt und haben einen hohen Wiedererkennungswert bei anspruchsvollen Kunden auf der ganzen Welt.
Im Vergleich zu LVMH unterscheidet sich das Geschäftsmodell von Kering durch seine Fokussierung auf eine kleinere Anzahl von Luxusmarken, die jedoch stark diversifiziert sind und verschiedene Segmente der Branche abdecken.
Während LVMH eine größere Anzahl von Marken besitzt und auf eine breitere Palette von Luxusgütern setzt, konzentriert sich Kering auf eine engere Gruppe von Marken, die als exklusiver und anspruchsvoller wahrgenommen werden können. Ein Klumpenrisiko bleibt Gucci. Die Marke steht für den eigentlichen Erfolg von Kering. Rund die Hälfte der Umsätze lassen sich der Einzelmarke zurechnen.
Wachstum und Bewertung
Blickt man auf die Bewertung, so lässt sich ein erwartetes KGV von knapp 18 ermitteln. Dieser Wert liegt deutlich unterhalb des Wettbewerbers LVMH. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis fällt mit fünf deutlich niedriger aus.
Die niedrige Bewertung könnte dabei ein Ausdruck des leicht schwächeren Wachstums sein. Wurde im Gesamtjahr 2022 ein organischer Umsatzzuwachs von gerade mal 9 % erreicht. Am schwersten mag wohl wiegen, dass die bedeutendste Marke im Konzern, Gucci, nur um ein Prozent organisch zulegen konnte.
Damit zeigen sich die Nachteile einer Abhängigkeit von einer erfolgreichen Einzelmarke. Umso mehr überzeugten die Zuwachsraten der anderen, kleineren Labels. Sie stiegen allesamt zweistellig. Einen großen organischen Umsatzsprung von 25 % legte dabei die Brillen-Sparte des Konzerns hin.
Quelle: Investor Presentation Kering FY 2022
Objektiv gesehen könnte die Kering-Aktie damit ein attraktives Chancen-Risiko-Verhältnis besitzen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, mag maßgeblich von der weiteren Entwicklung der dominierenden Gucci-Marke sowie von der weiteren Performance der beiden kleineren Labels Saint Laurent und Bottega Veneta abhängen.
Disclaimer: Der Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich besitze Aktien von Kering.
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Kering ist etwas schmaler aufgestellt als LVMH. Der Erfolg ist im Wesentlichen auf die Marke Gucci zurückzuführen. Sie schwächelte zuletzt aber ein wenig. Kering besitzt auch andere vielversprechende Labels, die in die Fußstapfen der bisher dominierenden Marke der Holding hineinwachsen können. Entsprechend günstiger ist die Bewertung.
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