Argumente

Die Fortschritte im Bereich der CCS-Technologien führen dazu, dass diese vermehrt als wichtige strategische Komponenten in den globalen Bemühungen zur Abwendung der Erderwärmung gesehen. Im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichten Klimaforscher im Januar dieses Jahres einen Plan zur globalen Verteilung einer CCS-Infrastruktur zur Einhaltung des 2 Grad-Klimaziels. Der Plan umfasst 3093 Auffangpunkte sowie 432 Senken in 85 Ländern. Diese Zahlen verdeutlichen den potenziellen Bedarf sowie die Marktgrößte, die man uns Zukunft erwarten könnten.

Im Jahr 2020 stellten Wind- und Solarenergie erstmals den größten prozentualen Anteil des weltweiten Energie-Kapazitätsausbaus dar. Auch Ölkonzerne müssen im Jahr 2021, inmitten gesellschaftlicher Debatten um den Klimawandel oder dem angekündigten großen Investmentpaket der Biden-Regierung in die Erneuerbaren Energien, realisieren, dass Investitionen in die Neutralisation ihrer CO2-Ausstöße notwendig sind. Shell etwa verkündete kürzlich, dass die eigenen Erzeugnisse bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein sollen. BP schlug ähnliche Töne an und veröffentlichte beispielsweise im vergangenen Jahr eine Studie, die den Peak-Ölverbrauch auf den Juni 2020 verortete.

Der Handel mit CO2-Zertifikaten allein dürfte in diesem Fall nicht ausreichen, die Verknappung der Zertifikate steigert die Kosten über den Zeitablauf, außerdem machen sich die Unternehmen in diesem Szenario abhängig von den Gesetzgebern. Aus diesen Gründen besitzen viele Mineralölkonzerne mittlerweile Pilotprojekte, in einigen Fällen auch mit börsennotierten Dienstleistern. 

CCS bezeichnet das Verfahren, CO2 im Zuge der Verbrennung fossiler Rohstoffe zu sammeln und anschließend im Erdboden oder im Meeresgrund zu lagern. Problematisch bleibt allerdings der zusätzliche Energieaufwand: zur Abscheidung werden Lösungs- und Sorptionsmittel eingesetzt, die mit Filtern arbeiten und das abgeschiedene CO2 zur Speicherung isolieren und wieder freisetzen. Für diese Prozesse ist ein hoher Energieaufwand nötig, welcher die Energiebilanz der Produktionsprozesse zu Beginn sogar belastet. Einen effektiven Beitrag zum Klimawandel kann das Verfahren also nur leisten, wenn das eingelagerte CO2 dauerhaft und nachhaltig aufbewahrt wird. Vor diesem Hintergrund wird für den CCS Markt in den kommenden Jahren ein rapides Wachstum prognostiziert. Antreiber dafür sind die Expansion von Anwendungsgebieten von CO2 in der Erdölförderung, der Ureaproduktion sowie der Mineralisierung sowie die technischen Fortschritte, die die Anlagenkosten senken sollen. Nun gibt es die ersten Unternehmen, die dem Anspruch nach ökologischeren Verfahrensweisen Folge leisten möchten.

1  Kommentar

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  2 Jahre
Interessant im Kontext der CO2 Bindung finde ich auch das Zermahlen von Basalt und Silkatsteine und deren Ausbringung auf Äckern. Das Steinmehl bindet CO2 und düngt damit gleichzeitig das Feld. Es ist die natürliche Gesteinsverwitterung, welche CO" bindet, die hier eingesetzt wird. Das CO2 wird dann im Bodenwasser als Hydrogencarbonat-Ion (HCO3−, Bicarbonat) gebunden. Opimistische Studien behaupten, dass Studie rechnet damit, dass jedes Jahr mit einer entsprechenden Ausbringung von Basaltmehl auf Ackerflächen bis zu 2 Mrd. t CO2 aus der Atmosphäre gespeichert werden könnten. Aber welche Aktien würden davon profitieren?

Besprochene Aktien

Auch in diesen Argumenten enthalten

Aker Carbon Capture AS

Das norwegische Unternehmen ist im Bereich Carbon Capturing tätig. Zu den Tätigkeiten von Aker Carbon Capture gehören unter anderem Engineering-, Projektmanagement- und Beschaffungsdienstleistungen.

Equinor

Norwegischer Erdöl- und Erdgasförderer mit Aktivitäten in 36 Ländern. Equinor, das vormalige Statoil gilt als zweitgrößter Erdgaslieferant für Europa und ist auch im Bereich LNG tätig, und betreibt u.a. eigene LNG-Export-Terminals. Ferner Solar- und Windaktivitäten. Mit 84 mio. USD hat sich Equinor am MIT Fusionsreaktor-Spinoff CFS beteiligt, welches eine kommerzielle Kernfusion in den 2030er Jahren anstrebt und ebenfalls von Bill Gates unterstützt wird.

NRG Energy Inc.

US-Energieversorger, welcher sich zunehmend auf die Projektierung von Photovoltaiksystemen auf privaten und gewerblichen Gebäuden konzentriert.