Ein Beitrag von Aktie 37 20.09.2013
Ich glaube, die kommenden Monate ist die richtige Zeit an der Börse in Fahrradaktien zu investieren.
Es existieren folgende Gründe:
Schlechte Umsätze im ersten Halbjahr
Die Folge: Der Markt musste im Frühjahr in Deutschland Umsatzrückgänge von ca. 20 % verkraften.
Sollte es im kommenden Jahr einen guten Frühling geben, so sollte sich dieser Effekt ins Positive umkehren, die Umsatz- und Gewinnzahlen wären dann im kommenden Jahr deutlich positiver. Dies sollte den Aktien in 2014 starken Auftrieb geben, vorausgesetzt wir sehen einen normalen oder gar sehr guten Frühling.
Fahrrad ist das neue Lifestyle Produkt
Wer aktuell die Metropolen Berlin, London, Paris besucht, der entdeckt, dass an jeder Ecke Lifestyle-Fahrradgeschäfte eröffnen. Das Fahrrad wird zum Ausdruck der Persönlichkeit in der Großstadt. Es muss cool, auffalend und hip sein. Das Fahrrad scheint hierbei das Auto zu ersetzen.
Trend zur City Maut
Die Innenstädte sind mit Autos überfüllt. Ein Vorankommen ist schwer möglich, die monetären Kosten für autofreundliche Städte sind immens, die Beeinträchtigung durch Lärm und Feinstaub wird von den Stadtbewohnern immer stärker beklagt. Die Folge: Überall in der Welt wird die City-Maut eingeführt, ob London, Stockholm, Oslo, Bologna oder Mailand.
Ist die Autodichte in der Stadt reduziert, lässt sich erst das Fahrrad richtig nutzen. Dieser Trend wird zu signifikant mehr Radverkehr in den Städten führen.
E-bikes
E-bikes sind eine Erfolgsgeschichte. Bereits jetzt existieren mehr als 1,3 Millionen Elektroräder. Natürlich sind Elektroräder deutlich teurer als herkömmliche Fahrräder, dies erhöht damit die Umsätze der Fahrradhersteller.
Mehr Umsatz je Fahrrad
Lag der Umsatz 2012 für ein Fahrrad noch bei rund 500 EUR, liegt der Durchschnittspreis aktuell bereits bei 515 EUR. Ich glaube diese Entwicklung wird durch den Fahrrad-Lifestyle-Trend in den Folgejahren so weitergehen.
Diese Gründen sprechen aus meiner Sicht dafür in das Thema Fahrrad zu investieren.
Und aufgrund des schlechten Frühjahrs in Deutschland/Europa lohnt es sich einen deutschen Fahrradhersteller zu kaufen.
Interessant finde ich die Mifa Aktie
DE000A0B95Y8
Mifa ist ein sehr goßer Fahrradhersteller aus Deutschland. Es werden eigene Marken wie Steppenwolf oder Grace angeboten und es werden kostengünstige Fahrräder für Großabnehmer wie Aldi, Metro und Obi produziert. Durch über 500.000 produzierten Fahrrädern im Jahr, konnte Mifa den Produktionprozess stark automatisieren und damit Kostenvorteile heben.
Im Fünfjahreschart sieht man, dass die Aktie vom Hoch 2012 weit entfernt ist und im Bereich von 7 € einen Boden finden könnte.
Angaben zum Geschäftsjahr 2012 von Mifa:
Die boomende Nachfrage nach elektronisch betriebenen Fahrrädern beflügelte den Umsatz der MIFA im Geschäftsjahr 2012. Mit 47.000 (Vorjahr: 27.000) E-Bikes setzte die MIFA rund 75,6 % mehr Einheiten ab als im Vorjahr. Gleichzeitig erhöhte sich der durchschnittliche Absatzpreis pro E-Bike um 52,2 % auf 711 (Vorjahr: 467) EUR. Die Umsätze mit E-Bikes stiegen daher auf 33,4 (Vorjahr: 12,6) Mio. EUR; das entspricht einer Steigerung des Anteils am Gesamtumsatz auf 30,0 % nach 12,5 % im Vorjahr. Durch den steigenden Anteil der E-Bikes erhöhte sich auch insgesamt der durchschnittliche Absatzpreis je Fahrrad um über 30 % auf 204 (Vorjahr: 156) EUR. Trotz der insgesamt rückläufigen Zahl verkaufter Fahrräder – im Geschäftsjahr 2012 lag sie bei 546.000 nach 644.000 Stück im Vorjahr – wuchs der Gesamtumsatz um 10,7 % auf nunmehr 111,3 (Vorjahr: 100,5) Mio. EUR. Dabei lag der Auslandsanteil bei 21,1 %.
Und Angaben zum ersten Halbjahr 2013:
- Umsatzerhöhung um 3,3 % auf 82,6 Mio. EUR (H1 Vorjahr: 80,0 Mio. EUR), höchster Halbjahresumsatz seit dem Börsengang 2004
- E-Bike-Vertrieb macht bereits 30,6 % des Gesamtumsatzes aus (H1 Vorjahr: 26,5 %)
- EBIT mit 5,5 Mio. EUR über Vorjahr (H1 Vorjahr: 5,4 Mio. EUR), EBIT-Marge mit 6,7 % auf Vorjahresniveau
Die Mifa hat sich also ordentlich im schwierigen Jahr 2013 behauptet. Sollte der Frühling 2014 gut sein, müssten kommendes Jahr deutlich bessere Zahlen erreicht werden.
Ich selbst halte Mifa-Aktein, wer also kaufen möchte, sollte sich selbst ein objektives Bild machen.
Auch sehr interessant erscheint mir die ACCELL GROUP N.V. AANDELEN AAN TOONDER EO -,01
Accell Group NV (NL0009767532)
Mit Marken wie Hercules, Haibike, Koga, Raleigh, Winora verfügen die Holländer über ein sehr breites Markenportfolio. Mit 772 Millionen Umsatz 2012 ist Accell deutlich größer als Mifa. Zudem erscheint Accell mit Aktivitäten in Nordamerika und Asien geografisch breiter diversifiziert.
Shimano wiederum könnte zum Trend zu Mountainbikes, Rennräder, Triathlon profitieren. Schliesslich gelten die Japaner als führende Hersteller der Schaltgruppen. Shimano kenne ich allerdings nicht ausreichend, um die Aktie richtig bewerten zu können.
also ich habe mir im Mai ein Rad gekauft, und der Verkäufer meinte, diese Saison hätten die Kunden wegen des milden Winter schon im Januar begonnen Räder zu kaufen, deshalb sei man schon ziemlich leergekauft!
Die Accell Aktie sieht finde ich spannend aus: NL0009767532
KGV von 13, Div-Rendite von 4,3 % klingt nicht schlecht.
Und die sollten doch die richtige Größe haben, um ordentliche Skaleneffekte zu erzielen.
in der FAZ kann man nochmals nachlesen, dass sich die Fahrradindustrie gegen den sehr negativen E-bike Test der Stiftung Wahrentest massiv zur Wehr setzt.
Der Test wäre für einige Hersteller existenzbedrohend gewesen, Schadenersatzklagen werden erwogen, da die Testergebnisse teilweise unsinnig oder nicht reproduzierbar gewesen seien.
Somit könnte man wirklich für 2014 ein besseres Jahr erwarten, falls der Frühling besser ausfällt und keine negativen Testberichte kommen.
In der New York Times war zu lesen, dass 30% der Einwohner sich vorstellen können mit Mietfahrrädern sich fortzubewegen! 60% befürworten Fahrradwege.
Sowas wäre doch vor 15 Jahren nicht vorstellbar gewesen! Da wurde man in den USA als Fahrradfahrer noch als ein Exot angesehen.
wobei man sehen muss, dass Absatz klassischer Fahrräder von ca. 4,4 Mio Einheiten (2007) auf nur noch ca. 3,6 Mio Einheiten 2012 gefallen ist.
Ebikes haben 2012 "nur" 380.000 Einheiten betragen, das heisst der Rückgang der klassischen Räder konnte in den Stückzahlen durch die Ebikes nicht aufgefangen werden.
Dennoch ist der Markt für Fahrräder in den kommenden Jahren sicherlich interessant!